Stratigraphischer Teil
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und noch auf die Südwestecke des Blattes Hoyerswerda hinüberzugreifen scheint. Sie zeichnet sich dadurch aus, daß, wie in dem auflässigen Bergbau der Grube Saxonia (Bl. Bernsdorf) und in einigen kleineren Gruben bei Johannistal (Bl. Hohenbocka) sowie durch mehrere Bohrungen auf Blatt Hohenbocka nachgewiesen worden ist, mehrere, bis zu 5 Flöze von wechselnder Mächtigkeit auftreten, die in eine Anzahl von Mulden und Sätteln zusammengeschoben worden sind. Es handelt sich hier wahrscheinlich um ein Braunkohlenbecken, das wesentlich anders entwickelt ist, wie das Hauptbraunkohlenbecken der Niederlausitz , und das vermutlich ein höheres Alter wie dieses besitzt. Wie weit seine Ausdehnung auf dem Blatt Hoyerswerda reicht, konnte nicht festgestellt werden, da die in dem südwestlichen Teil niedergebrachten Bohrungen immer nur ein Flöz und eine verhältnismäßig regelmäßige Lagerungsform desselben, wie sie in der Karte dargestellt worden ist, ergeben haben. Es liegt aber immerhin die Möglichkeit vor, daß beim Tieferführen dieser Bohrungen, wenigstens in einem Teil von ihnen ebenfalls mehrere Flöze festgestellt worden wären.
Das Diluvium
An diluvialen Ablagerungen treten im Bereiche des Blattes Hoyers werda solche aller drei für Norddeutschland bisher nachgewiesenfen Eiszeiten und der zwischen der I. und II. Eiszeit liegenden, Interglazialzeit auf. Die III. Eiszeit ist durch mächtige, weit ausgedehnte fluvioglaziale Bildungen vertreten, die in Form von Sanden , kiesigen Sanden und Kiesen des Lausitzer Urstromtals den weitaus größten Teil des Blattes bedecken und in der Karte mit grüner Farbe dargestellt worden sind. Sie stellen die Ablagerungen der Schmelzwässer dar, die dem weiter nördlich gelegenen Eisrande entströmten. Echte glaziale Bildungen sind aus dieser Periode nicht vorhanden, da die Eisbeideckung sich wahrscheinlich nicht mehr auf unser Gebiet erstreckt, sondern ihre südliche Grenze auf den unmittelbar nördlich gelegenen Blättern gefunden hat. Der II. Eiszeit gehören die Sande und kiesigen Sande an, die die Abdachung der im westlichen Teil des Blattes gelegenen Hochfläche zum Urstromtal bedecken und als Auswaschungsprodukte einer Grundmoräne anzusehen sind, während eine solche in der Form von Geschiebemergel nicht mehr vorhanden ist. Als Ablagerungen der I. Interglazialzeit sind vermutlich die mächtigen Kiese aufzufassen, die die Hochfläche selbst überkleiden und auf den Blättern Hohenbocka und Bernsdorf weite flächenhafte Verbreitung besitzen. Schließlich ist der über der Braunkohle der Grube Erika und südlich davon unter dem Talsand auftretende Geschiebemergel als Grundmoräne der I. Eiszeit zu deuten, da seine Ueberlagerung durch die erwähnten interglazialen Kiese in der Umgegend von Senftenberg nachgewiesen worden ist.
Demnach zeigen die Diluvialablagenungen des Blattes Hoyerswerda folgende Gliederung:
III. Eiszeit: Talsand und Talfcies.
II. Eiszeit: Geschiebesand.
I. Interglazialzeit: Kies.
I. Eiszeit: Geschiebemergel.