Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 36 [Neue Nr. 4551] (1924) Hoyerswerda / bearb. durch Br. Dammer
Entstehung
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Stratigraphischer Teil

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mächtigen Wällen und Rücken girlandenartig durch den nördlichen Teil der sächsischen Oberlausitz auf den sächsischen geologischen Blättern Straßgräbchen , Wittichenau , Welika-Lippitsch und Baruth hin und sind seinerzeit von den sächsischen Geologen zum Teil als tertiär, zum Teil als präglazial, zum Teil als altdiluvial dargestellt worden. Auch diese Kiese sind vorwiegend und in einigen Gegenden sogar ausschließlich aus südlichem Material aufgebaut, aber an anderen Stellen enthalten sie bald ganz vereinzelt, bald sehr reichlich Beimengungen von nordischem Material, sodaß das Fehlen dieses nicht in jedem Fall als charakteristische Eigenschaft gelten kann. Die Gründe, die zur Deutung dieser Ablagerungen als interglazial geführt haben, sind bereits oben (vgl. S. 12) dargelegt worden.

Die Mächtigkeit dieser Kiese konnte bisher nicht festgestellt werden, beträgt aber sicher viele Meter. Ihre Verbreitung erstreckt sich auf die höchsten Teile der am Westrand des Blattes gelegenen Hochfläche, von wo sie auf das benachbarte Blatt Hohenbocka übergreifen.

Bildungen der II. Eiszeit

Die Bildungen der II. Eiszeit sind auf dem Blatte Hoyerswerda lediglich in Form von Sanden und kiesigen Sanden vorhanden, die sich von den Interglaziaikiesen durch das Auftreten von reichlich beigemengten nordischen Gesteinen, unter ihnen besonders Feuerstein , kambrische Quarzite, rote Granite, Gneise, Diorite u. a. m., in zum Teil großen Blöcken unterscheiden. Trotzdem waltet aber das südliche Material in Form von Quarz und Kieselschiefer bei weitem vor. Die so ausgebildeten gemischten Diluvialablagerungen sind in der Karte durch die betreffenden Zeichen (Kreuze für nordische, Dreiecke für einheimische Gerölle dar gestellt worden. Eine Scheidung dieser Bildungen in reine Sande und Kiese ist nicht möglich, vielmehr besteht zwischen diesen beiden Formen ein so regelloser Wechsel und ein so häufiger Übergang, daß man diese Ablagerungen nur als kiesige Sande oder Geschiebesande bezeichnen kann.

In einer kleinen unmittelbar am Westrande des Blattes südlich der Eisenbahn gelegenen Fläche, die zur unmittelbaren Umgegend des auf dem Blatte Hohenbocka gelegenen Steinberges gehört, ist der Sand durch die reichliche Beimengung von wenig gerundeten Bruchstücken von Grau­wacke und Hornfels ausgezeichnet, die in dem genannten Berge anstehen.

Die Mächtigkeit dieser Ablagerungen ist nicht sicher festzustellen. An der Oberfläche treten sie an der Abdachung der Hochfläche gegen das Urstromtal hin auf, besitzen aber jedenfalls unter dem Talsand des Ur­stromtals noch eine weitausgedehnte Verbreitung, da ein großer Teil der in den zahlreichen Braunkohlenbohrungen festgestellten und in den Aus­waschungen bis zu einer Mächtigkeit von 80 m nachgewiesenen Sande und Kiese ihnen jedenfalls zuzurechnen sind.

Bildungen der III. Eiszeit

Hierher gehören ausschließlich die Talsande des Urstromtals, die den größten Teil der Blattfläche bedecken und auf der Karte mit grüner Farbe dargestellt worden sind. Sie zeigen in ihrer Ausbildung nach der räum­lichen Verbreitung eine auffallende Verschiedenheit, insofern als sie süd-