Die allgemeinen geologischen Verhältnisse des weiteren Gebietes
5
Nach dem gänzlichen Verschwinden der diluvialen Eismassen und dem definitiven Abschlüsse der eiszeitlichen Erscheinungen haben die in ihrer Stärke bereits bedeutend verringerten alluvialen Gewässer die in ihrem Bereiche liegenden lockeren Bildungen nochmals einer Umlagerung unterzogen, und es entstanden die braunpunktierten Sandflächen auf den Blättern der Lieferung. Eine sehr starke Wirkung übten während der Alluvialzeit die Winde auf den weiten zutageliegenden unbewachsenen Sandflächen aus. Es entstanden die nicht selten bis 20 m mächtigen Dünen, die besonders auf den Blättern Lübben und Straupitz weit verbreitet sind. In langen, scharfen, Eisenbahndämmen gleichenden Rücken (Bömicher Forst), oder als massige, oft regellose Hügelgruppen erheben sie sich meist unvermittelt aus der tischplatten Ebene (Pfaffen-, Frauen- und Spielberge bei Lübben, Schusterberge bei der Oberförsterei Börnichen, Lübbener Stadtwald).
Die weiteste Verbreitung erreichen in der Alluvialzeit die humosen Bildungen, Torf und Moorerde; auch Faulschlamm kommt recht häufig vor. Das ganze weite Gebiet des Ober- und Unterspreewaldes und zahlreiche Rinnen und Senken der Hochfläche werden von Torf und Moorerde eingenommen. Das Vorherrschen dieser beiden Ablagerungen im Verein mit den zahllosen Wasseradern verleiht dem Spreewalde seinen landschaftlich eigenartigen Reiz. Da das Gebiet infolge seiner tiefen Lage häufigen und langandauernden Überschwemmungen ausgesetzt ist, kann es nur als Wiese genutzt werden; daneben sind auch größere Flächen mit Erlenbruch- wald bestanden.
Durch Tiefbohrungen ist im Liegenden der diluvialen Ablagerungen auch das Tertiär, und zwar die sogenannte Märkische Braunkohlenformation, die dem Miocän angehört, nachgewiesen worden. Auf den Blättern Lübben und Lübbenau ist die Verbreitung der Braunkohle durch die schraffierte Linie angegeben.