Die geologischen Verhältnisse des Blattes
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Die unterdiluvialen Bildungen
Von Ablagerungen des älteren Diluviums sind vorhanden Geschiebemergel, Ton, Kies, Sand und Kalk; sie alle treten aber nicht zutage, sondern nur Ton, Kies, Sand und Kalk sind in künstlichen Aufschlüssen entblößt, Geschiebemergel nur in Bohrungen nachgewiesen worden.
Der Untere Geschiebemergel, dm, die Grundmoräne einer älteren, wahrscheinlich der vorletzten Eiszeit, ist ein sandig bis sehr sandig toniges, sich stets kratzig anfühlendes kalkhaltiges Gebilde von grauer bis tief dunkelgrauer Farbe, das in der Hochfläche südlich Treppendorf und Steinkirchen unter anderen unzweifelhaft unterdiluvialen Ablagerungen mehrfach, besonders in Ziegeleigruben erbohrt wurde. In der Bohrung am Bahnwärterhaus 46 dürfte der größte Teil des etwa 11 m mächtigen Geschiebemergels ebenfalls Unterer sein.
Der Untere Ton, dh, ist ein feinsandiges bis fettes, nur in den oberen Lagen entkalktes Gebilde, das fast immer sehr deutlich geschichtet ist, indem meist dünne fette Lagen mit meist noch dünneren sandreicheren bis rein sandigen abwechseln (Bänderton). Er ist der Absatz stehender bis langsam fließender Gewässer und ist seiner Gesteinsbeschaffenheit nach als kalkhaltiger, feinsandiger bis kalkhaltiger, fetter Ton (KST—KT) und, wenn kalkfrei, als feinsandiger bis fetter Ton (ST—T) zu bezeichnen. In den tieferen Lagen ist er stets von grauer bis tief dunkelgrauer Farbe, in den oberen kommen auch bläuliche, rötliche, braune und violette Farbentöne vor.
In der großen Treppendorfer Ziegeleigrube ist er bis 5,60 m mächtig aufgeschlossen, ohne daß sein Liegendes erreicht worden ist, und stark gefaltet; in der Simon’schen Bohrung ist die stärkste Tonbank 7,80 m mächtig.
Er scheint im Untergrunde des Blattes recht weite Verbreitung zu besitzen. Die Treppendorfer Hochfläche scheint, nach den Gruben und Bohrungen zu urteilen, eine durchgehende, in ihrer Mächtigkeit allerdings sehr wechselnde Tonlage zu besitzen, die im Westen am stärksten ist. Er bildet ein geschätztes Ziegelmaterial und wird besonders in der Hirsch- land’schen Ziegelei, der auch die große Tongrube südlich Treppendorf gehört, gewonnen. Auch bei Biebersdorf ist er in der ersten Grube östlich vom Dorfe aufgeschlossen.
Der Untere Kies (Grand), dg, ist ein Gemenge von vorwiegend gröberen, über 2 mm im Durchmesser haltenden Bestandteilen und feineren sandigen und führt fast immer kleinere und größere Gerölle. In den Aufschlüssen bei Biebersdorf und auf der Treppendorfer Hochfläche war der Kies immer kalkfrei (sandiger Kies, Grand, SG); in den Tiefbohrungen am Ständehaus, an der Idiotenanstalt und auf dem Grundstück Simon ist auch kalkhaltiger Kies angetroffen worden (kalkhaltiger sandiger Kies und kalkkaltiger Kies, KSG und KG).
Abgesehen von den Tiefbohrungen, die ihn auch unter der Stadt Lübben nachgewiesen haben, beschränkt sich die Verbreitung des Unteren Kieses auf das Biebersdorfer Gebiet und die Hochfläche bei Treppendorf. Bei Biebersdorf ist er auf der Sohle einer Lehmgrube an der Ziegelei südlich des Dorfes und an der Chaussee am Nordfuße der Höhe 63,8 aufgeschlossen. Bei Treppendorf tritt er namentlich am Südhange der