Die allgemeinen geologischen Verhältnisse des weiteren Gebietes
Die allgemeinen geologischen Verhältnisse des weiteren Gebietes
F. Kaunhowen
Die vorliegende 244. Lieferung umfaßt von dem südlichen Teile der Mark Brandenburg die vier Blätter Lübben, Lübbenau, Straupitz und Burg. Dieselben gehören zum größten Teile einem Gebiete an, das unter der Bezeichnung Spreewald weit über die Grenzen der Mark bekannt ist und jährlich — namentlich zur Pfingstzeit und während der Sommerferien — das Ziel tausender Ausflügler ist.
Das als Spreewald bezeichnete Gebiet ist eine mit Alluvionen erfüllte, von der Spree durchflossene Senke, in welcher sich dieser Fluß in eine große Anzahl Arme auflöst. Durch die Enge von Lübben wird es in zwei Teile zerlegt, dem langgestreckten, schmalen Unterspreewald und den bei weitem größeren, kompakteren Oberspreewald. Beide greifen über das Gebiet der Kartenlieferung hinaus, der Unterspreewald nach Norden — von ihm liegt nur etwa ein Drittel in unserem Bereich —; der Oberspreewald nach Südosten — von ihm gehört der größte Teil unserer Lieferung an. Häufige Überschwemmungen, die namentlich im Frühjahr und Herbst regelmäßig sich einstellen, verwandeln dann große Teile des Spreewaldes in weite Wasserflächen.
Der Ober- und Unterspreewald zusammen haben bogenförmige Gestalt; der Unterspreewald hat rein nördliche Längserstreckung; daran schließt sich bei Lübben der Oberspreewald mit zunächst südöstlicher, dann rein östlicher Richtung an.
Der westliche, bezw. südliche Uferrand, tritt, allerdings vielfach unterbrochen meist dichter an die alluviale Niederung heran und hebt sich infolgedessen schärfer ab als der östliche bezw. nördliche, dem meist eine breite, sich ganz allmählich aus der Wiesenniederung heraushebende Sandebene vorgelagert ist. Da diese Fläche meist noch von Wald bestanden ist, so wird der Uferrand noch mehr verschleiert und erst in der Nähe erkennbar. Der Westrand wird durch die Mündung mehrerer Bachtäler unterbrochen, von denen hier nur das der Berste bei Lübben, der Wudritz bei Ragow und der Dobra bei Lübbenau genannt seien.
Auf beiden Ufern der Spreewald-Niederung liegen Endmoränen. Auf dem Westufer läßt sich ein Zug von Endmoränenteilstücken aus der Gegend von Raddusch, über Groß-Lübbenau, Eisdorf, Zerkwitz bis Ragow verfolgen, wo er mit dem scharf aus seiner Umgebung sich heraushebenden Ragower Weinberge im Bereiche der Lieferung seinen nördlichen Abschluß findet. Von dieser nordwärts gerichteten Endmoränenstaffel zweigt sich