Teil eines Werkes 
[4149 = alte Nr.] Grad-Abth. 59, Bl. 10 (1923) Lübbenau / ... bearb. durch F. Kaunhowen ...
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes

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Sätzen schnell fließender Gewässer, deren Wassermenge und Strömungs­geschwindigkeit beständig wechseln.

Durch Verwitterung seiner Feldspatgemengteile ist der Obere Sand stellenweise mehr oder minder lehmig geworden lehmiger bis schwach lehmiger, bezw. lehmiger bis schwach lehmig-kiesiger Sand (LSLS, bezw. LGSLGS ).

Die Mächtigkeit des Oberen Sandes ist recht verschieden; sie wechselt von wenigen Dezimetern bis zu mehreren Metern.

Auf dem Blatte Lübbenau ist der Obere Sand sehr verbreitet, die größere Hälfte der Hochfläche wird von ihm eingenommen. Auf großen Flächen setzt er oft bis zu mehreren Metern Tiefe den Boden allein zu­sammen (<?s); dann bildet er auf zahlreichen, zum Teil ausgedehnten Flächen wenige Dezimeter bis 2 m und darüber mächtige Decken über

dem Oberen Geschiebemergel oder dem Unteren Sand Beide

Vorkommen sind besonders in dem Raume zwischen dem Wudritz- und dem Schrake-Dobra-Tale vertreten. Auch Unterer Ton und Unterer Fein­sand sind nicht selten seine Unterlage innerhalb 2 m Tiefe.

Den wesentlichsten Anteil nimmt der Obere Sand an dem Aufbau der Endmoränen und des Osrückens. Hier ist er besonders grobkörnig und stark kiesig und enthält zahlreiche Gerölle und Geschiebe von oft recht bedeutenden Ausmaßen.

Auf der Karte ist der Obere Sand dargestellt in den Flächen mit den Einschreibungen ds,, auch in den mit d Q II be­

zeichnten Flächen spielt der Obere, geschiebereiche Sand eine große Rolle.

Der Obere Kies (dg) ist ein Gemenge von vorwiegend gröberen (über 2 mm im Durchmesser haltenden) Bestandteilen, dem Sand mehr oder minder reichlich beigemischt ist. Seine Gesteinszusammensetzung ist der des Sandes gleich; Quarze geben den Hauptbestandteil ab, da­neben treten weiße und rote Feldspäte, zuweilen Kalksteinbrocken und die verschiedensten anderen Mineralien auf nur eben die Größe der Gemengteile unterscheidet ihn von dem Sande. Seine Geschiebeführung ist reichlicher als die des Sandes. Je nach dem größeren oder geringeren Sandgehalt oder dem gänzlichen Fehlen des Sandes unterscheidet man

sandigen bis reinen Kies, SG, SG, G, beziehungsweise KSG, KSG, KG. In der Endmoräne und im Oszuge ist der Kies reich an Geschieben, wird häufig sehr grob und geht nicht selten in Geröllpackungen über.

Das Hauptverbreitungsgebiet des Oberen Kieses sind Endmoränen und der Oszug. Hier bildet er Nester und mehr oder minder mächtige und ausgedehnte Lager und wird seit langer Zeit zu Chausseebauten und Wegebesserungen abgebaut. Größere Kiesvorkommen mit zahl­reichen, zum Teil großen Geschieben liegen südlich und südwestlich von Tornow und südlich von Hänchen. Kleinere Kiesnester liegen westlich von Terpt, am Nordostausgange desselben Ortes, am Ostufer des Tales nördlich Klein-Radden und auf der Insel mit der Düne am Wege Hinden- berg-Terpt.

Auf der Karte ist der Obere Kies dargestellt in den Flächen mit den Einschreibungen dg und d Q II.

Blatt Lübbenau .

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