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Bodenkundlicher Teil
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Bodenkundlicher Teil
F. Kaunhowen und J. Müller
Im Bereiche der Lieferung kommen vor: Tonboden,
Lehm- und lehmiger Boden, Sandboden,
Kiesboden und Humusboden.
Der Tonboden
ist durch die Verwitterung alt- (dh) und jungdiluvialer (dh. und dat>) und alluvialer (L) Tone entstanden. Da die diluvialen Tone überhaupt auf dem westlichen Ufer des Oberspreewaldes nur in vereinzelten meist kleinen Flächen Vorkommen — dem östlichen Uferrande fehlen sie im Bereiche der Lieferung ganz — und dann fast immer noch unter einer mehr oder weniger starken Sanddecke, so sind die daraus hervorgegangenen Tonböden noch erheblich seltener und für die Pflanzenwelt nur von untergeordneter Bedeutung. Bei Treppendorf unweit Lübben wird der Ton für Ziegeleizwecke gewonnen, früher geschah es auch bei Zerkwitz unweit Lübbenau und bei Groß-Lübbenau; in den meisten Fällen wird der Tonboden jedoch, da er fast immer mit Geschiebemergel vergesellschaftet auftritt, wie der aus diesem hervorgegangene Boden genutzt. Zur Mergelung dürfte der kalkhaltige Ton, wenn überhaupt, nur in ganz bescheidenen Mengen Verwendung finden.
Für die hochgelegenen Sande des Langen Rückens bei Treppendorf (Bl. Lübben) wird der sie unterlagernde unterdiluviale Ton dadurch von Bedeutung, daß er die Feuchtigkeit auf seiner Oberfläche in einer für die Pflanzenwurzeln erreichbaren Tiefe hält. Dasselbe gilt von den meist dünnen Bänkchen von Beckenton, welche die Beckensande am Südrande des Blattes Lübbenau südlich Dublitz-Mühle und in der Gegend von Schönfeld durchschwärmen.
Der Tonboden des alluvialen Tones spielt in landwirtschaftlicher Beziehung ebenfalls keine wesentliche Rolle, da der alluviale Ton, durch dessen Verwitterung er entstanden ist, keine große Ausdehnung besitzt, nur selten zutage liegt, sondern meist nur nesterweise bald im Sand, bald im Torf oder in der Moorerde der Spreewaldniederung auftritt. Die bei