Teil eines Werkes 
[4149 = alte Nr.] Grad-Abth. 59, Bl. 10 (1923) Lübbenau / ... bearb. durch F. Kaunhowen ...
Entstehung
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Bodenkundlicher Teil

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(Bl. Lübben) vor. Infolge seiner tiefen Lage ist er häufigen Über­schwemmungen ausgesetzt und kann daher nur als Wiese genutzt werden.

Der Sandboden

hat im Bereiche der Kartenlieferung die weiteste Verbreitung. Je nach seinem Alter, seiner Entstehung und Höhenlage und der Gesteins­beschaffenheit seines Ursprungsgesteines hat er einen sehr verschiedenen Wert und wird ganz verschieden genutzt. Nach diesen Gesichtspunkten kann man unterscheiden:

Sandboden der Endmoränensande,

der Sandrflächen,

des Oberen Diluvialsandes,

der diluvialen Becken- und Talsande,

der alluvialen Flußsande,

des Dünensandes.

Ganz allgemein kann man von all diesen Sanden sagen, daß, je höher sie liegen, je mächtiger und gleichmäßiger sie sind, je tiefer in ihnen der Grundwasserstand ist, desto minderwertiger ist meist auch der aus ihnen hervorgegangene Boden. Von großer Bedeutung ist die Gesteins­zusammensetzung der Sande, wie ihre Korngröße ist, ob gleichmäßig, oder ob sie gröbere Gesteinsbrocken enthalten, ob ihre Gemengteile aus sehr schwer zersetzbarem Quarz bestehen, oder ob sich darunter Feldspäte befinden, deren tonige Verwitterungsprodukte den Sanden eine gewisse Bindigkeit verleihen können. Endlich ist es von großer Bedeutung, ob den Sanden Ton- oder Lehmbänkchen oder Feinsandbänkchen zwischen­gelagert sind, deren Anwesenheit die Sickerwasser daran hindert, in für die Pflanzenwurzeln unerreichbare Tiefen hinabzusinken. Solche schwer bis undurchlässigen Einlagerungen halten die Bodenkolloide nahe der Oberfläche und ermöglichen ihre Aufnahme durch die Pflanzen.

Der Sandboden der Endmoränensande hat im Bereiche der Lieferung die höchste Lage. Das gilt namentlich für das Ostufer des Spreewaldes auf den Blättern Lübben (um Biebersdorf) und Straupitz. Meistens besteht er aus scharfen, steinig-kiesigen Sanden, die recht durch­lässig sind, so daß sich nur schwer eine brauchbare Ackerkrume bilden kann. Dazu kommen die meist recht scharf ausgeprägten Geländeformen mit steilen Böschungen. Aus all diesen Gründen sind die meisten Endmoränenkuppen und -Rücken von der Beackerung ausgeschlossen und dafür mit Wald (fast ausschließlich Kiefern) bestanden. Das gilt besonders für die Gegend um Biebersdorf (Bl. Lübben) und für das Blatt Straupitz. Wo dagegen flachere Formen vorherrschen, wie an manchen Stellen des Blattes Lübbenau, oder, wo die Endmoränensande in geringerer Tiefe von Geschiebemergel unterlagert werden (Mühlendorf, Blatt Burg) hat die Landwirtschaft auch von den Endmoränen Besitz ergriffen.

Dasselbe, was von den Endmoränen gesagt wurde, gilt auch für den langen Osrücken bei Schönfeld (Bl. Lübbenau); auch hier hat die Land­wirtschaft von den ihr günstigen Flächen Besitz ergriffen.

Der Sandboden der Sanderflächen hat in unserem Ge­biete teilweise größere Verbreitung, so namentlich auf dem Blatte Straupitz und im Südostviertel des Blattes Lübbenau. Auf Blatt Lübben ist er nur