Teil eines Werkes 
[4149 = alte Nr.] Grad-Abth. 59, Bl. 10 (1923) Lübbenau / ... bearb. durch F. Kaunhowen ...
Entstehung
Seite
31
Einzelbild herunterladen

Bodenkundlicher Teil

31

Der Sand, aus dem dieser Boden hervorgegangen ist, ist meist ein mittelscharfer, zuweilen sogar noch schärferer Sand, dem gröbere Gemeng­teile, wie faust- bis kopfgroße Geschiebe durchaus nicht fremd sind, namentlich an den Rändern gegen höher gelegenes Land. Dort, wo er tiefer liegt, ist er oberflächlich humos angereichert, und der Grundwasser­spiegel liegt ziemlich hoch darin. Diese Flächen und ebenso jene, wo er von Geschiebemergel oder Ton oder Feinsand unterlagert wird oder Einlagerungen davon enthält, geben einen brauchbaren Ackerboden ab und befinden sich auch sämtlich unter dem Pfluge. Doch ist dieses immerhin nur der kleinere Teil des diluvialen Beckensandbodens, seine weitaus größeren Flächen sind mit Wald und zwar fast durchgängig Kiefernwald bestanden. Dies hat darin seinen Grund, daß der diluviale Beckensand in heute erloschenen, hoch gelegenen Becken zum Absatze gelangte, die erheblich über den heutigen Niederungen mit hohem Grund­wasserstande liegen. Es wurden daher nur die Flächen unter den Pflug genommen, welche dem Ackerbau die günstigsten, oben genannten Be­dingungen boten. Nur in der unmittelbaren Nähe der Ortschaften nahm man auch höher liegenden Beckensandboden in Kultur, da hier die Bestellungs- namentlich die Düngemöglichkeiten am leichtesten waren. Wenn man sich daraufhin die Karten ansieht, werden einem die Gründe klar für die verschiedene Bewirtschaftung der einzelnen Teile der großen Beckensandflächen im Südwesten des Blattes Lübbenau und im Nordosten von Straupitz .

Der Sandboden des diluvialen Talsandes, auf unseren Blättern dargestellt in den grünen Flächen mit dunklen grünen Zeichen

und den Einschreibungen <?as und hat recht erhebliche Verbreitung

die bedeutendste auf Blatt Lübben , von dem ihm fast die ganze Nord- hälfte angehört. Er ist der tiefst gelegene diluviale Sandboden. Der Talsand, aus dem er hervorgegangen ist, hat meist feineres bis mittleres, selten einmal schärferes Korn, ist oberflächlich fast ausnahmslos humos angereichert und besitzt einen hohen Grundwasserstand in den großen Talsandflächen des Blattes Lübben lag er im Sommer 1915 durchschnittlich zwischen 60 und 70 cm untertage. Er gibt einen ganz guten Ackerboden ab und wird daher namentlich in der Umgebung der Ortschaften intensiv bewirtschaftet Lübbenau bietet ein Beispiel dafür. Für die innerhalb des Spreewaldes selbst liegenden Orte, wie Burg und seine Nachbarschaft, Lübbenau , Radensdorf, Hartmannsdorf, Groß- und Klein-Lubolz (letztere 4 auf Bl. Lübben) ist der Sandboden des diluvialen Talsandes überhaupt der einzige Ackerboden. Die oberflächlich besonders stark mit Humus ange­reicherten tieferen Flächen sind meist mit Futtergräsern bestellt und liefern gute Erträge.

Wegen seines feineren Kornes fällt der Talsand leicht der Verdünung anheim, wenn er keine schützende Pflanzendecke trägt. Dies ist in ganz besonderem Maße der Fall gewesen auf sehr großen Flächen des aus­gedehnten Talsandgebietes der Nordhälfte des Blattes Lübben . Die Staats­forst Börnichen, der Lübbener Stadtwald und die verschiedenen Gemeinde­waldungen in diesem Teile des Blattes Lübben stehen auf solchen ver- dünten Talsandflächen. ...