Bodenkundlicher Teil
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Der Kiesboden
ist im Bereiche der Lieferung verhältnismäßig wenig vertreten und kommt nur in vereinzelten meist kleinen Flächen vor, die, wenn nicht technisch ausgebeutet, fast immer, soweit sie überhaupt landwirtschaftlich genutzt werden, in gleicher Weise wie die umgebenden Sandflächen bestellt sind. Man kann je nach dem Ursprungsgestein, aus welchem er hervorgegangen ist, unterscheiden:
Kiesboden des diluvialen Talkieses,
„ des diluvialen Beckenkieses,
„ der Sandrflächen,
„ der Oser oder Wallberge und
„ des Oberen Diluvialkieses.
Hinsichtlich ihrer Höhenlage und ihres Grundwasserstandes gilt für die Kiesböden das Gleiche, was von den betreffenden Sandböden gesagt wurde. Ihre Gesteinsbeschaffenheit ist ja erheblich günstiger als die der Sande; denn sie enthalten eine Menge grober Gemengteile, von denen manche kalkhaltig sind und andere durch ihre tonige Verwitterung dem Boden wichtige Pflanzennährstoffe zuführen. Diesen günstigen Eigenschaften steht aber einmal die Kleinheit der Vorkommen, andererseits (in den Endmoränen und Wallbergen) die beträchtliche Höhenlage entgegen.
Der Kiesboden des diluvialen Talkieses ist auf die Blätter Lübben (Tal der Berste und bei Neuendorf — überall beackert) und Lübbenau (Tal der Schräke — mit Wald bestanden) beschränkt. Grüne Flächen mit grünen Ringeln und Kreuzen und der Einschreibung Sag.
Der Kiesboden des diluvialen Beckenkieses kommt nur auf Blatt Lübbenau am südlichen Teile des Westrandes und bei Hänchen in zwei etwas größeren Flächen vor und wird beackert. Grüne Flächen mit braunen Ringeln und Kreuzen und der Einschreibung Sag.
Der Kiesboden der Endmoränen (neapelgelbe Flächen mit chineser- roten Ringeln und der Einschreibung dg sowie neapelgelbe Flächen mit chineserroter Reißung, Ringeln und Kreuzen und der Einschreibung SQ II) ist je nach seiner Höhenlage und seiner Oberfläche beackert oder mit Wald bestanden. Er kommt besonders auf den Blättern Lübbenau und Lübben , vereinzelt auch auf Burg und Straupitz vor.
Der Kiesboden der Wallberge oder Oser (Okerflächen mit Umbrazeichen und der Einschreibung d g) ist nur auf Blatt Lübbenau — bei Hänchen-Schönfeld — beschränkt und teils mit Wald bestanden, teils beackert.
Der Kiesboden der Sandrflächen (neapelgelbe Flächen mit grünen Ringeln und der Einschreibung <?g) kommt nur in zwei kleinen Flächen östlich Biebersdorf vor, deren größere beackert wird.
Der Kiesboden des oberdiluvialen Kieses (neapelgelbe Fläche mit Ockerringeln und der Einschreibung Sg) tritt in nennenswerter Fläche auf Blatt Lübben an der Bahn Klein-Lubolz—Lübben auf und ist mit Wald bestanden.
Nachfolgend werden die Untersuchungsergebnisse von 3 Proben älterer diluvialer Kiese mitgeteilt, die in tieferen Gruben (2 am Langen Rücken bei Treppendorf, 1 im Sandrgebiet östlich Biebersdorf, Bl. Lübben) unter jüngeren diluvialen Ablagerungen aufgeschlossen waren.
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