Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 11 [Neue Nr. 4150] (1923) Burg / bearb. durch J. Müller
Entstehung
Seite
10
Einzelbild herunterladen

10

Blatt Burg

Torf hat auf dem Blatt eine weite Verbreitung; es ist meistens Bruch­waldtorf und wird vielerorts über 2 m mächtig. Sein Liegendes ist

entweder Sand ) oder Ton; in letzterem Falle wird der Ton gleichfalls

/Jl\

wieder von Sand unterlagert 1 Jb_ ]. Auf der Karte zeigen diese letzteren

' s '

Vorkommen in ihrer Verteilung den Charakter von Ablagerungen in Alt­wassern größerer Flüsse. Fast überall ist der Torf mehr oder weniger tonhaltig. In der östlichen Hälfte des Blattes wird der Torf durch eine Ablagerung vertreten, die sich in ihren physikalischen Eigenschaften dem Ton stark nähert (Rissigkeit der Böden bei Trockenheit, Undurchlässigkeit bei Regen). Sie weicht aber vom Ton ab durch hohen Humusgehalt, wodurch sie sich einem tonigen Humus nähert. Die Bevölkerung nennt sie Klockerde oderKlock (kl der Karte). Ihre Mächtigkeit über­steigt selten 1/2f m; ihr Liegendes ist entweder reiner Bruchwaldtor

oder Sand seltener Ton über Sand. Ihre Verbreitung ist

bedeutend: sie bildet im Norden und Westen einen breiten Rand um die Talsandfläche von Burg und erfüllt zugleich die Rinnen und Mulden in dieser. Häufig sind darin Lager vond Raseneisenerz ; diese sin aber zum großen Teil durch Rajolen entfernt. Eisenverbindungen findet man in den alluvialen Bildungen des Spreewaldes recht häufig. Die liegenden Sande unter dem Torf sind, insbesondere wenn dieser tonhaltig ist, von Eisenoxydulverbindungen gründlich gefärbt; werden solche Sande durch Senkung des Grundwasserspiegels trocken gelegt, dann oxydieren die Salze weiter zu Oxyden und Hydroxyden; die Böden erhalten eine rostige Farbe; die meisten stagnierenden seichten Wässer in ihnen zeigen einen dicken Absatz von Eisenhydroxyd. Auch die Tone in den Profilen

t 1 1

- oder L oder L sind von sauerstoffarmen Eisenverbindungen oft s s

intensiv grünlich gefärbt; an der Luft färben sie sich in wenigen Stunden rostgelb.

Ortstein (o), ein durch ausgefällte Humusverbindungen (Humate) mehr oder minder fest verkitteter Sand, findet sich in einer größeren Tal­sandfläche südlich von Stradow.

Moorerde ist ein Humus mit mehr oder weniger Sand­beimengungen ohne erkennbare Pflanzenteile. Eine scharfe Grenze gegen Torf ist oft nicht zu ziehen. Sie kommt in größeren Flächen namentlich in der Nordhälfte des Blattes vor, welche mit den Einschreibungen

h -

h und (L) versehen sind, s -

s s

Dünen (D) finden sich nur sehr spärlich im Bereich des Blattes; geringe Ansätze liegen südlich Dorf Burg sowie südöstlich Dlugy.