Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 46 [Neue Nr. 3749] (1921) Storkow / bearb. durch A. Jentzsch
Entstehung
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Blatt Storkow

Andererseits kann nicht genug betont werden, daß im Salz­säureauszug alles enthalten ist, was zum Pflanzenaufbau an Nähr­stoffen zur Verfügung steht, daneben aber und das ist das weit überwiegende auch die noch nicht aufgeschlossenen Mengen, die erst nach und nach durch die Verwitterung oder durch zweck­entsprechende Bewirtschaftung im Laufe von vielen Menschenaltern nutzbar gemacht werden können. Die durch den Salzsäureauszug erhaltenen Zahlen dürfen also nicht dazu verführen, die verschiedenen Pflanzennährstoffe als wirksam in dem Maße zu betrachten, wie es durch die Analysenzahlen bezeichnet zu sein scheint. Trotz eines hohen Gehaltes an Kali kann z. B. ein Boden, weil dieses Kali größten Teils unaufgeschlossen ist und daher dem Pflanzen­aufbau erst in langen Zeiträumen zu gute kommt, einer Düngung mit leichtlöslichem Kalisalz dringend bedürfen.

3. Sandböden

Die Sandböden unserer Kartenlieferung sind, nach der Ent­stehung geologisch gruppiert, Sandbödon der diluvialen Hochflächen (Geschiebesandböden), Dünensandböden und Talsandböden. Für die Bodenbewirtschaftung treten, wie uns die Analysen alsbald lehren werden, diese Unterschiede in der Entstehung gänzlich zurück, da die Böden durch die Vorgänge der Verwitterung in der geschilderten Weise einander in ihren chemischen Eigenschaften ungemein ange­nähert sind; sie sind gleichmäßig stark ausgewaschen, und so ist praktisch die Lage zum Grundwasser von viel größerer Bedeutung. Nach diesem Gesichtspunkt steht der Dünensand dem Geschiebe­sand nahe, denn beide haben fernes Grundwasser, beim Talsande liegt es flacher, und so ist die für die Bodenkultur so überaus wichtige Wasserführung des Talsandbodens weniger ungünstig, aber ebenfalls nicht zufriedenstellend.

Wir besprechen alle drei Arten von Sandböden an der Hand der Analysentabellen gemeinsam. Nr. 14 sind Geschiebesand­böden, 513 Talsandböden. 1417 Dünensandböden. Betrachten wir zunächst die Tabelle der Nährstoffbestimmung im Salzsäure­auszug, dessen Eigenart und praktische Bedeutung oben bei den Lehmböden eingehend gewürdigt worden ist, so fällt, soweit Ana­lysen aus den oberflächlichen Erdschichten und von demselben Punkt aus grösserer Tiefe des Bodenprofiles vorliegen, der äußerst geringe Unterschied in der Zusammensetzung auf. Es ist kaum zu erkennen, daß die oberen Schichten etwa stärker aus­gewaschen wären als die tieferen, im Gegenteil, der Gehalt an Pflanzennährstoffen, an Alkalien z. B. in den Analysen 3 und 4 ist eher eine Kleinigkeit höher als in größerer Tiefe. Die Analysen des Talsandes von Löpten (Nr. 1112) zeigen das Herabreichen der chemischen Auswaschung bis in beträchtliche Tiefe.

Diese tiefe Auswaschung im Geschiebesand sowohl wie im Talsande und im Dünensand ist die natürliche Folge der tiefen