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Blatt Hennickendorf
Das Diluvium
Das Diluvium, die Ablagerung der Eiszeit, umfaßt einen Schichtenverband von Grundmoränen und fluvioglazialen Bildungen, welche im Bereiche des Blattes Hennickendorf bis über 100 m Mächtigkeit erreichen dürften.
Die obersten Ablagerungen gehören der letzten Vereisung an, deren Vordringen bis zum Fläming wir anzunehmen berechtigt sind. Eine genaue Gliederung des glazialen Diluviums im Bereiche des Blattes ist auf Grund der bis jetzt vorliegenden Bohrungen nicht möglich, da uns die Altersstellung der in größerer Tiefe stellenweise auftretenden Geschiebemergelbänke, die offenbar auf Oszillationen des Eises hindeuten, nicht sicher bekannt ist.
Das glaziale Diluvium gliedert sich in Höhendiluvium und Taldiluvium. Ersteres besteht aus Ablagerungen, die unmittelbar vor dem Eise oder an einem Rande gebildet wurden, letzteres aus den in Flußtälern abgelagerten, von den Schmelzwässern transportierten und abgelagerten Teilen der aufbereiteten Moränen.
Das Höhendiluvium
ist auf Blatt Hennickendorf vertreten durch Oberen Geschiebemergel, Kies, Sand, Tonmergel und Mergelsand.
Der Obere Geschiebemergel (dm) die Grundmoräne des Inlandeises, ist ein Gemenge von sandigen, tonigen und kalkigen Teilen, in dem kleine und große Geschiebe regellos verteilt sind. Er tritt deshalb fast überall als ein steinführender sandiger Mergel (SM) auf.
Der Geschiebemergel hat in der Alluvialzeit durch Vorgänge der Verwitterung oberflächlich eine wesentliche Veränderung erfahren insofern, als der kohlensaure Kalk durch kohlensäurehaltige Sickerwässer ausgewaschen und durch Hinzutreten des Luftsauerstoffs die Eisenoxydulverbindungen oxydiert wurden. Aus dem ursprünglichen sandigen Geschiebemergel ist auf diese Weise ein sandiger Geschiebelehm (SL) entstanden, der sich auch durch seine intensive rotbraune Färbung von dem unverwitterten grauen, in diesem Gebiete meist braunen Geschiebemergel scharf abhebt. Neben diesen Vorgängen chemischer Verwitterung findet auch eine mechanische Veränderung des Geschiebelehms statt, dadurch, daß aus den obersten Schichten tonige Teile ausgewaschen werden, wodurch ein Übergang des Geschiebelehms in lehmigen Sand (LS) herbeigeführt wird. Auf der geologischen Karte sind auch alle diese Verwitterungsböden als Geschiebemergel (9m) bezeichnet und dargestellt; die Art und Tiefe der Verwitterung ist aus den roten Einschreibungen abzulesen.
Auf dem Blatte Hennickendorf tritt der Geschiebemergel nur in geringer Verbreitung auf; an einigen Stellen tritt er zutage, an anderen ist er von einem meist V 2 bis IV» mächtigen Geschiebesande, dem
sog. Oberen Sande,
bedeckt
Geschiebemergel (9m) findet sich