Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 53 [Neue Nr. 3844] (1922) Hennickendorf / bearb. durch F. Schucht und H. Heß von Wichdorff
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Blatt Hennickendorf

grenzung dieser über ihre Umgebung sieh 2550 m erhebenden Höhen ist nicht überall zu erkennen; der Übergang zum flachen Höhendiluvium ist meist ein ganz allmählicher.

Gute Aufschlüsse finden sich in dem Luckenwalder Teilstück der Endmoräne, im SO des Blattes, am nördlichen Mürtelberge und 300 m vom südlichen Blattrande entfernt. Die Kiese und Gerölle sind 4-6 m mächtig; in ihren höheren Lagen zeigen sie auch Packungen größerer Geschiebe. Über den Aufbau der weiteren Höhen im Zuge der End­moräne liegen keine weiteren Beobachtungen vor.

Unterer Sand (ds) ist entweder als Verschüttungprodukt des vor­rückenden letzten Eises oder als Ablagerung einer älteren Vereisung aufzufassen. Er besteht meist aus mittelkörnigen Sanden von gelb­licher bis gelblich-weißer Farbe; stellenweise ist er stärker eisenschüssig oder von zahlreichen Eisenstreifen durchsetzt. Der Untere Sand ist meist schwach diskordant gelagert. Auf Blatt Hennickendorf ist er öst­lich von Nettgendorf unter Geschiebemergel aufgeschlossen.

Mit den Unteren Sanden wechsellagern stellenweise auch Untere Kiese (dg), z. B. nordöstlich von Frankenfelde, östlich von Berken­brück, nahe am Ostrande des Blattes und südlich Nettgendorf.

Mergelsand (dms) tritt ebenfalls nur stellenweise in Wechsel- lagerung mit Unteren Sanden auf. Er besteht aus meist etwas tonigen kalkigen Feinsanden (KTSK©), die dadurch entstanden, daß sich die Ausschlämmprodukte der Grundmoräne aus langsam strömenden Glet­scherbächen ablagerten. In der Regel sind die obersten m 1 / 2 bis 1 1 /2 verwittert und deshalb kalkfrei; die Farbe ist meist grau bis gelblich-grau. Verwitterte Mergelsande finden sich südöstlich und südlich von Nettgen­dorf.

Tonmergel (dh) des Unteren Diluviums ist auf Blatt Hennicken­dorf nur bei einigen Handbohrungen bekannt geworden. Er besteht aus grauen kalkigen, zuweilen feinsandigen Tonen (KTKST), und tritt in Wechsellagerung mit Unteren Sanden und Mergelsanden auf. Der Tonmergel hat sich gebildet als Niederschlag aus der tonhaltigen Trübe der Gletscherbäche bei stagnierendem Wasser. Die Verwitterung der Ton­mergel erfolgt in analoger Weise wie beim Geschiebemergel und Mergel­sande; sie kennzeichnet sich in erster Linie durch Entkalkung der obersten Schichten und Braunfärbung durch Eisenoxydhydrat.

Das Taldiluvium

Die jungdiluvialen Talsande (das) des Baruther Tals, das auf den südlichen Teil des Blattes übergreift, und der nach Norden zu ab­zweigenden Nebentäler, sind petrographisch den Oberen Sanden voll­kommen gleichartig; sie bestehen aus meist mittelkörnigen Sanden von meist gelblicher Farbe, in der Nähe des Höhendiluviums führen sie in der Regel Geschiebe bis Faustgröße und kiesige Teile. Stein- und kiesfreie Sande finden sich u. a. östlich der Landstraße Luckenwalde Berkenbrück und in der Südwestecke des Blattes. Die Mächtigkeit der Talsande beträgt meist mehrere Meter. Die Humifizierung der Ober-