Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 54 [Neue Nr. 3845] (1922) Schöneweide / bearb. durch F. Schucht
Entstehung
Einzelbild herunterladen

II. Geologischer Teil

Das Blatt Schöneweide, zwischen 30° 50 und 31°0 östlicher Länge und 52° 6 und 52° 12 nördlicher Breite gelegen, umfaßt ein Gebiet, das oberflächlich ausschließlich aus quartären Ablagerungen gebildet ist, und zwar aus solchen der diluvialen Hochflächen und Talniederungen, sowie solchen der alluvialen Moore und Flugsande.

Das Höhendiluvium nimmt den weitaus größten Teil des Blattes ein. Es ist durch diluviale und alluviale Täler, die das Blatt besonders von OW und SN durchziehen, in zahlreiche Rücken und Inseln zer­legt. Die größere Hochfläche findet sich auf der Mitte des Blattes mit dem Kummersdorfer Schießplatz und der Trebbiner Stadtforst. Die Hochfläche ist flachwellig bis eben und hat eine durchschnittliche Höhen­lage von 4045 m über NN; ihre höchste Erhebung beträgt 50,1 m. Von den weiteren diluvialen Hochflächen des Blattes erreichen nur die des Nordrandes größere Höhen, so die Endmoränen des Madiken- und Steinberges Höhen von 76,4 bzw. 84,6 m, der Zwergberg nördlich von Lüdersdorf eine solche von 59,4 m.

Das Taldiluvium im Süden des Blattes bildet einen Teil des Ba- ruther Urstromtals (s. S. 4); von ihm zweigen sich verschiedene Täler nach Norden ab. Im Süden des Blattes liegt das Taldiluvimn 4547 m, im nördlichen Teile rund 40 m hoch. Während das Baruther Haupttal allgemein ein Gefälle von OW besitzt, senken sich diese Nebentäler von S nach N. Diesen diluvialen Tälern, entsprechend zeigen auch die heutigen Wasserläufe und ihre sie begleitenden Mooralluvionen ein Gefälle von SN. Während die Niederungen des Nuthetals nordöst- lieh von Luckenwalde 43,5 m hoch gelegen sind, liegen sie am Nord­rande des Blattes 37,6 m hoch. Auch die Nebentäler der Nuthe, das Mühlenfließ, Schweinefließ, der Amtgraben u. a., und die zahlreichen im Taldiluvium gelegenen Mooralluvionen, darunter das weit ausgedehnte Große Luch haben Höhenlagen im Süden des Blattes von 42,6 bis 45,2 m, im Norden des Blattes von 37,6 bis 38,4 m. Der größte Höhen­unterschied auf Blatt Schöneweide beträgt demnach 47,0 m.

Über den tieferen Untergrund des Quartärs im Bereiche des Blattes liegen keine Tiefbohrergebnisse vor. Wir müssen jedoch annehmen, daß auch hier, wie auf den Nachbarblättern Hennickendorf und Zinna, das Liegende aus Tertiär besteht, und zwar aus Miocän. Das ältere Ge­birge, welches auf dem östlich angrenzenden Blatte Sperenberg zutage tritt (Buntsandstein, Zechstein) und in verschiedenen Bohrungen fest­gestellt ist, ist im Bereiche des Blattes Schöneweide wohl erst in größeren Tiefen zu erwarten. Näheres über das Tertiär des Unter­grundes ist in den Erläuterungen zu den Blättern Zinna und Hennicken­dorf mitgeteilt.