II. Die geologischen Formationen
Das Tertiär
Der tiefere Untergrund, die Unterlage der diluvialen Aufschüttungen besteht wohl im Bereich des ganzen Blattes Teupitz aus tertiären Schichten, also aus Ablagerungen der Braunkohlenformation, wenngleich die auf S. 15 —18 veröffentlichten Bohrungen auf engumschriebene Teile des Blattes zusammengedrängt sind und . eine Aufschliessung des ganzen Blattuntergrundes bisher keineswegs stattgefunden hat. Es muss dabei aber darauf hingewiesen werden, dass wenig östlich der Blattgrenze, bei Halbe, braunkohleführende Schichten gleichfalls erbohrt sind, und ebenso haben Bohrungen in der Gegend von Wünsdorf auf Blatt Sperenberg das Tertiär erreicht.
Das verbreitetste Gestein ist nach Ausweis der Bohrungen ein äusserst feiner, kornloser und daher weich anzufühlender glimmer- iger Sand von meist brauner, seltener grauer oder weisser Farbe; Ton tritt ihm gegenüber zurück. Die Braunkohle bildet ein oder auch mehrere Flöze von stark wechselnder Mächtigkeit und pflegt durch ein oder mehrere Mittel zerteilt zu sein.
In den Bohrungen 13 bis 19 (S. 16—18) wechselt. Tertiär und Diluvium immer wieder mit einander ab. Das Diluvium ist in das Tertiär eingefaltet, was meist als glaziale Wirkung aufgefasst wird; die diluvialen Schichten scheinen unter dem Druck des darüber hingehenden Inlandeises in den tertiären Untergrund hineingestaucht und hineingepresst zu sein. In jedem Falle mahnen diese Bohrprofile zur Vorsicht in der Beurteilung der Flözmächtigkeit; es herrschen äusserst verwickelte und verworrene Lagerungsverhältnisse.
Die Tiefe, in der die Bohrungen die Braunkohlenformation - erreicht haben, schwankt in weiten Grenzen. So wurde südwestlich von Sputendorf früher Braunkohlenbergbau im Tagebau getrieben, während z. B. in Bohrung 2 das Tertiär bei Zehrensdorf erst in 67 m unter Tage, in Nr. 3 bei Kallinchen gar erst in 80 m Tiefe erreicht ist.
Sehr wahrscheinlich liegen hier ursprüngliche, durch Schollenbewegungen hervorgerufene Unebenheiten der tertiären Landoberfläche vor, womit natürlich eine verschiedentiefe Lage der Braun-. kohle verbunden sein muss. Gerade die hochaufragenden Teile •— es braucht sich dabei nicht einmal um beträchtliche Höhenunterschiede zu handeln —■ sind von dem vorrückenden Inlandeis gestaucht und in mannigfacher Weise gestört worden, während gleichzeitig die Senken des Gebietes vom Eise und seinen Ablagerungen zugeschüttet wurden.