Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 50 [Neue Nr. 3847] (1921) Teupitz / bearb. durch G. Fliegel
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Blatt Teupitz

Im übrigen ist aus den mechanischen Schlämmanalysen noch abzulesen, dass die Dünensande von feinsten Bestandteilen (unter 0,05 mm Korngrösse) so gut wie frei sind, und tatsächlich sind ja Flugsandböden die schlechtesten Sandböden, die wir kennen.

Was sich ferner aus den Analysen, und zwar den chemischen ergibt, ist der meist geringe Gehalt an Humus, d. h. an verwesender Pflanzensubstanz. Sowohl die Geschiebesandböden wie die Dünen­sande enthalten bereits in der Ackerkrume nur ganz geringe Mengen oder gar nur Spuren von Humus. Das ist ungünstig, denn der Humus im Böden hält das Wasser in hohem Masse fest und bindet die Pflanzennährstoffe, auch die mit der Düngung künstlich zu­geführten im Boden, er wirkt der Auswaschung entgegen.

Dem Mangel an Humusstoffen kann nur durch intensivste Bewirtschaftung bei reicher Düngerzufuhr, indem hohe Bodenerträge angestrebt werden, und damit zugleich der Humusgehalt im Boden dauernd gesteigert wird, entgegengewirkt werden. Gründüngung, vorbereitet durch reiche Zufuhr von Kunstdünger ist hierzu uner­lässlich. Der Landwirt darf sich in solchen Gebieten nicht damit begnügen, beispielsweise die Lupine auszusäen und dann unter­zupflügen, er muss durch künstliche Düngung zunächst für die üppigste Entwicklung der Lupine Sorge tragen.

Die Analysenzahlen für den Humus in der Ackerkrume des Talsandes von Münchehofen und Hammer (Kr. 7 u. 9) zeigen, dass es um die Humusbildung im Bereich des Talsandes besser bestellt ist, und tatsächlich liefert er wesentlich bessere Erträge als der Geschiebesand vom Dünensande, der an der Grenze der Kultur­fähigkeit steht, zu schweigen. Vor allem steht es besser um die Bodenfeuchtigkeit, was wesentlich auf die wasserhaltende Kraft des Humus zurückzuführen ist.

4. Die Humusböden.

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Die Humusböden haben die nahe Lage zum Grundwasser gemeinsam, dessen Spiegel sich in ihrem Bereich fast mit der Tagesoberfläche deckt. Es gibt bei uns sogar einige beträchtliche Flächen, die versumpft sind, während die Torfmoore überwiegend durch Schaffung einer Vorflut und eine geringe Absenkung des Grundwassers oberflächlich soweit entwässert sind, dass sie als Wiesen genutzt werden.

Die Anfertigung von Analysen erübrigt sich gerade wegen dieser Art der Nutzung. Wir begnügen uns mit dem Hinweis, dass die Moorböden überwiegend aus gewöhnlicher Pflanzensubstanz bestehen, dass der Torf aber in einigen Flächen, wie das im geologischen Teil bereits hervorgehoben wurde, reich an kohlen­saurem Kalk (Moormergel) ist, und dass er vor allem in aus­gedehnten Flächen von Wiesenkalk unterlagert ist.

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