Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 37, 43 [Neue Nr. 2640/2740] (1922) Freyenstein, Dammwolde / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
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Blatt Freyenstein

Der alttertiäre Ton in der Ziegeleigrube der ehemaligen Ziegelei Abbau Predöhl (Blatt Schmolde) hatte folgende Zusammensetzung:

a) Körnung

Gebirgsart

Agronom.

Bezeichnung

Kies

(Grand)

über

2 mm

Sand

Tonhalt

Staub

0,05-0,01

mm

Teile*)

Feinstes unter 0,01 mm

Summe

21 1-0,5 0,5-0,2 0,2-0,1 0,1-0,05

mm mm 1 mm mm mm

Alttertiärer

Ton

0,0

32,4

67,6

100,0

0,0 j 1,2 5,6 j 8,8 | 16,8

12,8 54,8

Analytiker: Haller

Er enthielt 12,02 °/ 0 Tonerde (entspr. 30,47 °/ n wasserhaltiger Ton), 9,08 °/ 0 Kiesel­säure, 4,92 °/ 0 Eisenoxyd.

Der lehmige bzw. Lehmboden.

Der Lehm- und lehmige Boden findet sich nebeneinander in einem großen Teil der an der Farbe und Reißung des Oberen Geschiebe­mergels ihrer Verbreitung nach in den Karten leicht erkennbaren Flächen im 'wesentlichen auf den Blättern Freyenstein , Meyenburg und SchmoLde mit den Bohrprofilen:

LSLS 58 LSSL 35 LS-SL 35

SLL 510 SL-L 510 SLL

SMM SMM

Das Nebeneinandervorkommen und die vielfache Verknüpfung dieser landwirtschaftlich ziemlich verschiedenen Bodenarten und auch die Un­möglichkeit, sie auf einer geologisch-bodenkundlichen Karte im Maß­stab 1 : 25 000 gegeneinander abzugrenzen, sind die Folge erstens ihrer Entstehung durch Verwitterung aus einem geologisch einheitlichen, aber petrographisch sehr verschieden beschaffenen Gebilde, dem Geschiebe­mergel, und zweitens eine Folge der zum Teil nicht unerheblichen Uneben­heit der Oberfläche, die vermittels der Tagewässer eine sehr mannigfache Verteilung der Verwitterungserzeugnisse bedingt.

Der Verwitterungsvorgang, durch den der Geschiebemergel seine heutige Ackerkrume erhält, ist dreifach und wird durch drei übereinander liegende, chemisch und zum Teil auch physikalisch verschiedene Gebilde gekennzeichnet.

Der erste und am schnellsten vor sich gehende Verwitterungsvor- gang ist die Oxydation. Aus einem Teil der Eisenoxydulsalze, die dem Mergel die dunkelgraue bis blaugraue Farbe geben, wird Eisen­hydroxyd gebildet und dadurch eine gelbliche bis gelbbraune Farbe des Mergels hervorgerufen. Diese Oxydation ist oft sehr weit in die Tiefe gedrungen und hat häufig dessen ganze beobachtbare Mächtigkeit erfaßt.