Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 37, 43 [Neue Nr. 2640/2740] (1922) Freyenstein, Dammwolde / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
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Bodenkundlicher Teil

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und -Streifen in ihm vorhanden, die ihn dann wesentlich verbessern

diese Böden bilden dann einen Übergang zu den leichten

Lehmböden. Außerdem kommt noch dazu, daß mit der Grobkörnig­keit der Sande auch ihr Reichtum an kohlensaurem Kalk zunimmt; so daß die Lager von Geröllen, Grand und sandigem Grand wohl immer vollständig kalkhaltig sind, während die reinen Sande je nach ihrer Korngröße bis zu größerer oder geringerer Tiefe entkalkt sind. Bei den Grand- und Geröllagern der Endmoränen wird aber der Vorteil des größeren Nährstoffgehalts meist dadurch wieder vollständig aufgehoben, daß sie fast immer sehr hoch liegen und dadurch noch trockener sind als ihre Umgebung. Im allgemeinen sind daher die Oberen Sande mit Vorteil nur als Waldboden (im wesentlichen für Kiefern) zu verwerten.

Sehr auffällig ist besonders im Bereiche des Blattes Wredenhagen der Unterschied in der Ertragsfähigkeit des Sandbodens bzw. in der Güte des darauf stehenden Waldbestandes, je nachdem dieser Sandboden im Bereiche der stark hügeligen bis bergigen Endmoräne oder in dem südlich davor liegenden flachen Sandergebiet liegt.

Trotzdem oberflächlich und bei Bohrungen ein Unterschied in der mineralogischen und sonstigen Beschaffenheit des Sandes kaum oder gar nicht zu erkennen ist, trägt das Endmoränengebiet großenteils wunder­vollen Buchenbestand, der Sander durchweg nur einen (meistens oben­drein noch sehr kümmerlichen) Kiefernbestand, was darauf hinweist, daß in der Endmoräne dicht unterhalb der durch den Bohrer zu erreichen­den 2 m - Grenze vielfach noch Lehm- bzw. Mergel -Nester und -Bänke sowie sonstige nährstoffreiche und wasserhaltende Schichten vorhanden sein müssen, in denen die Baumwurzeln die nötigen Nährstoffreserven und Feuchtigkeit zum guten Gedeihen finden.

Die ganz ebenen, feinkörnigen Sander- und Talsandflächen mit tief­liegenden Grundwasserstand sind dagegen durchgehend recht trostloser Boden und tragen jetzt zum Teil nicht einmal den kümmerlichsten Kiefem- bestand, was allerdings zum Teil wohl auch auf die unverständige, unwirt­schaftliche Abholzung und Verwüstung der ehemaligen Bauernwälder zu­rückzuführen ist.

Daß an sich der Nährstoffbestand auch der fein- und gleichkörnigen Talsande (bzw. Sandersande) nicht so ganz unbeträchtlich ist, zeigen die in den tiefergelegenen Terrassenteilen mit hohem Grundwasser liegen­den Forststücke, wo wiederum ein zum Teil überraschend schöner Baum­bestand auch von Buchen usw. vorhanden ist.

Über die physikalische und chemische Beschaffenheit der Sandböden geben folgende Tabellen von Analysen aus der näheren Umgebung Aus­kunft.

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