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Blatt Briesen
blieben noch bestehen, als sich der diluviale Eisrand bis zu den gewaltigen Endmoränen der Rauenschen Berge (148 m Meereshöhe), Soldatenberge und Dubrow-Berge (150 m) zurückzog. Die dritte Staffel der Endmoränen auf Blatt Herzberg wird gebildet von dem südlichsten Ausläufer der Rauenschen Berge, der sich etwa NW von Saarow bis zur nördlichen Blattgrenze erstreckt und östlich vom Scharmützelsee durch die vereinzelten, aber scharf abgesetzten Kuppen, die sich aus der 50-Meter-Terrasse nördlich von Pieskow und aus dem großen Sandgebiet weiter östlich erheben. Die steilen Kuppen und Höhenzüge am Nordrand des Blattes, der Schwarze Berg und seine östliche Fortsetzung bei Annenhof sind vereinzelte, isoliert vorgeschobene Kuppen.
Die Sander vor dieser Endmoräne treten uns deutlicher entgegen als die vor den südlichen Staffeln, wie man sie hier bei der Aufnahme des Blattes Herzberg ausscheiden zu können glaubte, bei fortschreitender Kartierung des Gebietes auf Blatt Rietz jedoch nicht mehr als solche deuten konnte. Die Sander vor den Rauenschen Bergen erstrecken sich mit merklichem Gefälle nach Süden bzw. Südwesten; besonders die Kuppen der Lauseberge im Norden der Brandheide treten schroff hervor und bilden typische Endmoränenkuppen. Der Hauptteil dieser nördlichsten Endmoränenstaffel liegt aber schon auf dem nördlich anstoßenden Blatt Fürstenwalde in den Rauenschen-, Soldaten-und Dubrow-Bergen; sie ist die bei weitem größte und bedeutendste der drei Endmoränenstaffeln, die den Scharmützelsee überqueren. Auf die weiteren nach Norden zu folgenden Rückzugsetappen des Eises deuten die Sanderflächen, die auf der Hochfläche des Blattes Briesen nördlich des Spreetals auftreten.
Was den Aufbau der Endmoränen auf Blatt Fü rsten- walde und den südlich angrenzenden Blättern Herzberg und Groß-Rietz anbelangt, so finden sich in ihnen nicht nur nordische Irr- und Wanderblöcke (skandinavische Gesteine), Geschiebemergel, Kiese und Sande, die das Inlandeis bzw. seine Schmelzwässer direkt ablagerten, es finden sich in ihnen auch Teile der Braunkohlenbildungen, die vor dem Herannahen des Inlandeises erhebliche Teile des norddeutschen Flachlandes bedeckten; aber diese Braunkohlenbildungen liegen hier jetzt nicht mehr am ursprünglichen Ort und so, wie sie bei ihrer Bildung abgelagert wurden, sondern sie sind durch das Gewicht, den Druck und Schub der gewaltigen, sich stetig verschiebenden Eismasse aufgepreßt, gefaltet und vielfach völlig von ihrem Bildungsort losgerissen und weit verschleppt, so daß sie jetzt oft als lose, „wurzellose“ Schollen im Diluvium „schwimmen“. Derartige lose, abgerissene, nicht mehr an ihrem Bildungsorte befindliche Braunkohlengebirgsschollen sind in den Endmoränen auf den Blättern Herzberg und Groß-Rietz häufig festgestellt, z. B. am Sydowsberg und Finkenberg und bei Sauen in den ehemaligen Ziegeleigruben. Daß diese kleinen, zum Teil in den höchsten Kuppen des Geländes zutage tretenden Vorkommen von Braunkohlenschichten nicht „anstehend“ sein können, sondern verschleppt sein müssen, ergibt sich