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1981 = [Neue Nr. 3651] (1927) Briesen / geolog. und agronom. bearb. durch F. Schucht ...
Entstehung
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Diluvium

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produkt der Grundmoräne, beim Rückzuge des Eises von den Schmelz­wässern abgelagert. Als Geschiebesand führt er kiesige Bestandteile und Gerölle, letztere meist nur bis Faustgroße. Größere Geschiebe sind auf den Feldern nicht mehr sehr häufig, sind aber in früheren Zeiten zweifellos in größeren Mengen vorhanden gewesen, jedoch im Laufe der Jahrhunderte gesammelt und zu Bauzwecken verwendet.

Der Geschiebesand lagert entweder über Geschiebemergel oder,

wo derselbe nicht zur Ablagerung gelangte oder wieder aufbereitet wurde, auf dem sog. Unteren Sande (ds). Da letztere infolge ihrer gleichen petrographischen Zusammensetzung bei den bis 2 m Tiefe reichenden Handbohrungen von den Oberen Sanden nicht immer mit Sicherheit zu unterscheiden sind, sondern sich nur in Aufschlüssen deutlich abheben, sind sie vielfach mit zu den Oberen Sanden (ds) gezogen.

Der Obere Kies (dg) ist entweder ein Vorschüttungsprodukt des sich zurückziehenden Eises der letzten Vereisung oder ein Um­lagerungsprodukt deren Endmoräne. Wir finden solche Kiese auf Blatt Briesen nur östlich des Petersdorfer Sees am Rande der Hochfläche.

Der Untere Sand (ds) ist entweder ein Vorschüttungsprodukt des vorrückenden Eises der letzten Vereisung oder eine Ablagerung einer älteren Vereisung. Unterer Sand tritt in Form von mittel- bis feinkörnigen Sanden am Talrande ostsüdöstlich von Briesen auf, wie oben bereits erwähnt.

Sandebenen vor der Endmoräne (ds). Zwischen den Hochflächen auf der Nordhälfte des Blattes finden sich ausgedehnte ebene bis flachwellige, von Alluvionen, Seen und Wasserläufen durch­zogene sandige und kiesige Ablagerungen, deren Entstehung wir uns nur erklären können, wenn wir den geologischen Bau des nördlich angrenzenden Blattes Heinersdorf mit in unsere Betrachtungen ziehen. Wie wir auf der geologischen Übersichtskarte der Provinz Branden­ burg sehen, haben wir auf der Nordhälfte des Blattes Heinersdorf in dem Höhenzuge, der sich vom Behlendorfer Walde bis zur Forst Komthurei Lietzen erstreckt, eine Endmoräne der letzten Vereisung vor uns, deren ebene bis flachwelligen Sander-Aufschüttungen in mehr oder weniger breiten Tälern . südlich auf Blatt Briesen bis zum Warschau-Berliner Urstromtal hinüberreichen, dessen Gewässer sie scharf absetzen, so daß sie in ihren randlichen Gebieten wie eine höhere Terrasse erscheinen. Östlich des Petersdorfer Sees finden sich in diesen Sandern, ebenso wie auf der Hochfläche bei Alt-Madlitz, zahlreiche kleine tiefeingeschnittene Kessel und Senken, die nur so zu erklären sind, daß Blöcke von Eis, welche den Sanden und Kiesen eingelagert waren, nach ihrem Abschmelzen ein Nachrutschen der sie bedeckenden Schichten verursachten.

Kiesige Bildungen finden wir in größerer Flächenausdehnung östlich vom Südende des Petersdorfer Sees; sie treten aber auch an