Sand- und Kiesboden
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Die vorstehenden Nährstoffanalysen beziehen sich auf fünf geognostisch verschiedene Bodenarten, von deren jeder Krume und Untergrund scharf zu unterscheiden sind. Ebenso sind Waldkrume und Ackerkrume von einander abweichend, und nach den bodenkund-
liehen Einschreibungen wechselt der Sandboden in S, LS, HS, HLS, HS, GS und HLS mit meist schwach eisenschüssigen Sanden (ES) im Untergründe. Je nach der örtlichen Einschreibung wird man aus obiger Tabelle diejenigen Analysen wählen können, die dem Einzelfalle am meisten entsprechen. Dabei mag auch noch der Kulturzustand und die Höhenlage berücksichtigt werden. Insbesondere in geneigten Bodenlagen und unterhalb solcher bedecken gewöhnlich Abschlämmassen in wechselnder Stärke den Boden.
Die Gehalte der Nährstofflösungen der Sandböden schwanken in den humosen Oberkrumen der Sandböden bei den wichtigsten Pflanzennährstoffen bei:
Kalk
°/o
Kali
°/o
Phosphor
säure
°/o
Stickstoff
°/o
Oberen Sanden
0,04-0,17
0,03 - 0,05
0,03-0,07
0,02-0,10
Talsand
0,03-0,17
0,03—0,05
0,03-0,10
0,02-0,05
Dünensand
0,02-0,04
0,02—0,03
0,03-0,06
0,01—0,02
Flußsand
0,17—0,68
0,02-0,04
0,03-0,10
0,08-1,14
Diese Grenzzahlen, ergänzt durch die Einzelanalysen, beleuchten den Gang der allmählich fortschreitenden chemischen Veränderung der Sandböden: Der im tieferen Untergründe vorhanden gewesene Gehalt an kohlensaurem Kalk wird durch die Sickerwässer von oben her ausgelaugt. In den kalkarm gewordenen Sanden fallen die Feldspatkörner der Verwitterung anheim, und machen Tonerde, Eisen, Kali und Natron in kleinen, aber für die Pflanze bedeutsamen Mengen löslich; die Krume wird leicht bindig; durch Zerfall von Pflanzenteilen sammelt sich in der Krume Humus an.
Den reinen, tiefgründigen Sandböden an Fruchtbarkeit weit
überlegen sind die als
kartierten Flächen.
In diesen wird bei
1—2 m Tiefe lehmiger Untergrund erreicht. Letzterer ist nicht nur unmittelbar den tieferen Wurzeln erreichbar, denen er reichlichere Mineralnahrung bietet, sondern wirkt auch mittelbar sehr günstig. Er hält das Sickerwasser in mäßiger Tiefe zurück, erhält so dem Boden dauernd eine gewisse Feuchtigkeit und gewährt stellenweise zugleich die Möglichkeit, durch Mergeln die sandige Ackerkrume bindiger und zugleich nährstoffreicher zu machen.
Kies kommt in voller Reinheit nur als tieferer Untergrund vor und wird zur Ausbeutung aufgesucht und in einzelnen wenigen Gruben