IV. Bohrungen
Über den tieferen Untergrund des Blattes haben zahlreiche Bohrungen Aufschluß gegeben, die meist in bergbaulichem Interesse — zwecks Klarstellung der Lagerungsverhältnisse der Braunkohle —, teils zur Aufsuchung anderer technisch wichtiger Bodenarten, wie Ton und Formsande, teils endlich zur Erschließung von Wasser niedergebracht worden sind. Von den wenigsten Bohrungen haben Proben untersucht werden können. Ein glücklicher Zufall fügte es, daß gerade von einer im Jahre 1923 gestoßenen noch Proben vorhanden waren, die wichtige Aufschlüsse über diluviale Schichten ergaben; die Schichtenfolge wird nachstehend mitgeteilt.
Bohrung im Weidegarten am Nordrande des Muskauer Parkes, etwa 500 m westlich der Fasanerie:
0,00— 0,30 m gelbbrauner, sandiger Geschiebelehm 0,30— 1,10 m wasserführender Kies
1.10— 3,10 m wasserführender, steiniger Kies
3.10— 5,10 m scharfer Sand
5.10— 6,00 m sandige Letten 6,00— 6,20 m Braunkohle 6,20—14,10 m Braunkohlenton
14,10—15,20 m grünlichbräunlicher Faulschlammkalk und hellgrauer, bändertonartig, dünngeschichteter Faulschlammkalk, ganz leicht; ersterer mit Vivianit- punkten; beide mit Pinus -Pollen und zahlreichen Diatomeen, unter denen sich u. a. die Gattungen Melosira, Cymbella, Synedra, Navi- cula und Cocconels feststellen ließen
15.20— 17,50 m Braunkohlen ton
17,50—18,20 m nordischer, steinig-kiesiger, scharfer, kalkhaltiger Sand
18.20— 24,20 m dunkelgrauer, sandiger, normaler Geschiebe
mergel
Diluvium
Tertiäre
Scholle
Interglazial
Tertiäre
Scholle
Älteres
Diluvium
Ein anderes Bohrloch an der Fasanerie, von dem auch noch die Proben teilweise untersucht werden konnten, stand
von 0,00— 6,20 m im alten Brunnenschacht „ 6,20— 7,00 m in grauem, sandigen Geschiebemergel
„ 7,00—11,00 m in steinigem, kalkhaltigem, sandigem Kies
„ 11,00— m abwärts in kieshaltigem, feinsandigen, schwach
faulschlammhaltigem Ton.