Diluvium
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Oberflächlich ist er infolge teilweisen Verlustes seiner tonigen Gemengteile und Anreicherung mit gröberem sandigem Material meist zu mehr oder minder feinem, tonigem Sand, TS, umgewandelt. Auch zum Geschiebemergel finden sieh Übergänge, die einmal dadurch entstanden sein können, daß bei den häufigen Oszillationen des Eisrandes, besonders in der Nähe der Endmoräne, bereits abgelagerter Ton vom erneut vorrückenden Eise aufgenommen und mehr oder minder gründlich verarbeitet wurde; dann aber auch dadurch, daß in das Tonsediment Grundmoränenmaterial hineingedriftet wurde.
Die Mächtigkeit des jüngeren Tones übersteigt selten einmal 2 m, meist bleibt sie erheblich darunter.
Die Verbreitung des jüngeren Tones ist auf die Gegend westlich der Neiße beschränkt, wo er in Gesellschaft mit Geschiebemergel zwischen Berg und Gablenz in einer Anzahl kleiner Flächen auftritt.
Auf der Karte ist er in den Flächen dargestellt mit den Einschreibungen dk und
Der jüngere Sand (ds) ist ebenso wie der Untere Sand ein der Hauptsache nach aus Ouarzkörnern, weißen und roten Feldspäten und anderen Mineralien bestehendes Gemenge von verschiedener Korngröße und Schärfe, bei dem die feineren (unter 2 mm im Durchmesser haltenden) Bestandteile überwiegen, oder auch allein vorhanden sein können. Er kommt in allen Übergängen vom feinen, gleichkörnigen bis zum stark kiesigen (grandigen), groben Sande (S—GS) vor. Seine Geschiebeführung schwankt sehr; allgemein nimmt sie mit seiner Annäherung an die Endmoräne zu und kann innerhalb derselben so reichlich werden, daß es Mühe macht, darin zu bohren.
Im allgemeinen herrschen auf dem Blatte scharfe, mehr oder minder kiesige Sande vor; namentlich gilt dies für die Endmoränen , an deren Aufbau der jüngere Sand wesentlichen Anteil hat.
Stellenweise ist er als typischer Geschiebesand ausgebildet und gleicht, wenn ihm die Schichtung verloren gegangen ist, mit seinen regellos verteilten Geschieben einem sehr sandigen Geschiebemergel.
Auch in senkrechter Richtung wechselt die Korngröße und Schärfe des Sandes beträchtlich, in dem nicht allein feinkörnige Schichten mit gröberen abwechseln, sondern oft in derselben Schicht die Korngröße allmählich sich ändert.
Ursprünglich ist der jüngere Sand wohl durchwegs geschichtet; in den oberen Lagen jedoch ist die Schichtung durch Verwitterungsvorgänge häufig verwischt.
Die Entkalkung des jüngeren Sandes ist, wie überhaupt die des ganzen jüngeren Diluviums, sehr weit vorgeschritten; Kalkgehalt wurde nirgends festgestellt.
In den unverwitterten Partien, welche noch ihre Schichtung bewahrt haben, ist häufig die sogenannte diskordante Parallelstruktur oder kurz Diagonal- oder Kreuzschichtung zu beobachten. Es wechseln dabei zahlreiche kleine Schichtensysteme von nach allen Richtungen orientierter Parallelstruktur rasch und regellos miteinander ab. Diese