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Erscheinung findet sich bei allen sandigen Absätzen schnell fließender Gewässer, deren Wassermenge und Strömungsgeschwindigkeit beständig wechseln.
Durch Verwitterung seiner Feldspatgemengteile ist der Sand stellenweise mehr oder minder lehmig geworden — lehmiger bis schwach lehmiger, bzw. lehmiger'bis schwach lehmig-kiesiger Sand
(LS—LS, bzw. LGS—LGS ). Ein derartig lehmig angereicherter Sand liegt auf zwei Flächen östlich von Jämlitz (westlicher Blattrand) um die Chaussee Muskau —Jämlitz. Der Sand wird hier durchschwärmt von Einlagerungen von lehmigem Sand.
Die Mächtigkeit des jüngeren Sandes ist recht verschieden; sie wechselt von wenigen Dezimetern bis zu mehreren Metern. Am bedeutendsten dürfte sie in der großen Sandfläche sein, die den ganzen Nordwesten des Blattes links der Neiße einnimmt.
Der jüngere Sand hat auf dem Blatte Muskau sehr weite Verbreitung. Zunächst erfüllt er in großer, geschlossener, nur durch die tiefen Täler des Föhrenfließes und der Räderschnitza unterbrochener,
. fast ebener Fläche den ganzen Nordwesten des Blattes, reicht im Osten bis an das Neißetal und im Süden bis an das Geschiebemergelgebiet zwischen Muskau und Gablenz heran, durchbricht dieses vielfach und dehnt sich bis an den Fuß der Endmoräne aus. Auch auf dem rechten Neißeufer, zwischen Muskau und Groß-Särchen, reicht er noch in schmalem, vielgelapptem Streifen bis an das Geschiebemergelgebiet heran, bildet vereinzelte kleine Flächen in demselben und tritt nochmals als schmales, viellappiges Band zwischen Grundmoräne und Endmoräne auf. Dieser Sand führt reichliches Gesteinsmaterial, unter dem auch größere Blöcke nicht selten sind, und ist seiner ganzen Struktur nach als Geschiebesand aufzufassen. Er kann, besser noch, direkt als eine sandige Ausbildungsart der Grundmoräne angesprochen werden.
Einen hervorragenden Anteil hat der jüngere Sand an dem Aufbau der Endmoräne. Er setzt entweder in großer Mächtigkeit ihre Aufschüttungsformen (Kuppen und Rücken) allein zusammen oder bildet mehr oder minder starke Decken über älteren — hier tertiären — Kernen. Seine Geschiebeführung, besonders auch an großen Blöcken, ist hier recht stark und nimmt im Nordosten des Blattes um Gebers dorf und den Groß-Teich auffallend zu. In der Endmoräne und ihrer Nachbarschaft wird der zu oberst liegende grobe, steinig - kiesige Sand sehr häufig von feinem Sand unterlagert, der gleichfalls, wenn auch vereinzelt, Geschiebe führt.
Eine weitere Art des Vorkommens des jüngeren Sandes ist die als Sander. Er ist hier durch die dem Eisrande entströmenden Schmelzwasser aufgeschüttet worden und zeigt besonders oft und. schön die oben erwähnte Kreuzschichtung. Seine Korngröße und Geschiebeführung nimmt mit der Entfernung von der Endmoräne ab. Seine Oberfläche stellt eine sich langsam von der Endmoräne ab senkende Ebene dar.