Nutzbare Ablagerungen
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Eine typische Erscheinung sind die Kopfflöze, die eine Luftsattelbildung darstellen, verursacht durch die abradierende Wirkung des Inlandeises.
Die Kopfflöze ebenso wie die weniger gestörten Sättel und Mulden liegen immer im Sinne der Eisbewegung vor den Endmoränenkämmen, unter die sie einfallen. Diese Kämme werden als Stillstandslagen des alten Eisrandes aufgefaßt, der durch seinen einseitigen Druck das Aufquellen der flözführenden Schichten vor dem Eise bewirkte.
Die stark gestörten Lagerungsverhältnisse erschweren den bergmännischen Abbau der Kohle. Tagebaue von größerer Ausdehnung, wie sie in den ungestörteren Braunkohlenrevieren zu finden sind, kommen nicht zur Entwicklung. Meist wird Tagebau und Tiefbau vereinigt angewandt. Das Ausgehende der Kopfflöze wird meist durch Tagebau abgebaut, an den sich nach dem Einfallen zu unmittelbar der Tiefbau anschließt, der auch die Förderung des Tagebaus aufnimmt. Auf diese Weise entstehen z. T. recht schmale Tagebaue von sehr großer Längenausdehnung, auf der Einfallseite des Flözes von einem mehr oder weniger breiten Bruchfeld begleitet (z. B. Grube Hermann und Caroline II). Tagebaue von etwas größerer Breitenausdehnung entstehen in flacher gelagerten Mulden (z. B. Babina, Tschöpelner Werke, Quolsdorf).
VL
Die abgebildeten beiden Querprofilskizzen Q sollen die eigenartige Tektonik des Braunkohlenflözes erläutern. Profil I (Grube Hermann) zeigt die steile Auffaltung; bei Profil II (GrubeTschöpelner Werke) ist die glaziale Einwirkung bis zu flachen Überschiebungen gesteigert.
Die Gruben gehören dem ostelbischen Braunkohlensyndikat an. Bergpolizeilich unterstehen sie den Bergrevieren Ost-Cottbus und Görlitz .
1) Mit liebenswürdiger Erlaubnis der Werke, Profil I ans einer Arbeit von E. Steffen.