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2191 = [Neue Nr. 3959] (1932) Züllichau / geolog. und agronom. bearb. durch B. Beschoren
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Die Sande unbestimmten Alters bilden das nördliche und südliche Steilufer des Warschau-Berliner Urstromtals. Sie ziehen sich von Oberweinberge bis Großvorwerk als mehr oder minder breite Zone am Südrande der neumärkischen Hochfläche hin. Es sind meist gleichmäßig feinkörnige Sande, die gelegentlich schwach tonige Feinsandlagen enthalten, ln ihnen eingeschaltet finden sich auch Lagen grobkörnigen bis kiesigen Sandes, die sich zum Teil durch stärkere Geschiebeführung auszeichnen und lokal wie am Oderufer östlich der Tschicherziger Oderbrücke zahlreiche große Geschiebe führen. Auch im Dorfe Kay und südwestlich davon finden sich solche vorwiegend feinkörnigen Sande, die bis 2 m Tiefe meist ent­kalkt sind.

Bei Oberweinberge ist Sand unbestimmten Alters in seinen unteren Lagen lokal an der Mündung der Faulen Obra in die Oder zu einem mehr oder minder festen, stark eisenschüssigen Sandstein verkittet, der in einzelnen Bänken von 2040 cm Mächtigkeit ab­gesondert ist.

Auch am südlichen Steilufer des Urstromtales treten diese Sande in ähnlicher petrographischer Ausbildung, durch gleichmäßig ziemlich feines Korn ausgezeichnet, auf. Auch ein älterer Geschiebe­mergel wurde hier westlich Krampe erbohrt, der, wie das Auftreten einiger Quellen längs des Steilhanges zeigt, hier im Untergründe größere Ausdehnung besitzt.

2. Bildungen der jüngsten (Weichsel-) Eiszeit.

Die Bildungen der letzten Vereisung sind nur als mehr oder minder dünne Decke über den Ablagerungen des älteren Diluviums entwickelt. Sie gliedern sich im Bereich des Blattes in den Ge­schiebemergel und die Sande der jüngsten Vereisung.

Geschiebemergel.

Der obere Geschiebemergel (dm), die Grundmoräne der letzten Vereisung, ist ein tonig-sandiges Gemenge, in dem alle Korngrößen vom großen Geschiebe bis herab zum feinsten Tonteilchen in regel­loser Mischung vertreten sind; er ist in seinen oberen Schichten meist braun gefärbt und mehr oder minder sandig. Seine Mächtig­keit ist durchschnittlich gering; sie beträgt im Gebiet der End­moräne in größeren Flächen, wie längs der Chaussee Krauschow Radewitsch noch nicht 2 m. Etwas mächtiger ist er östlich Krummendorf und im Bereich der südlichen Hochfläche am Wind­mühlenberge; südlich desselben löst er sich in einzelne, oberfläch­lich nicht mehr zusammenhängende Vorkommen von meist geringer Mächtigkeit auf, die sich nach Westen bis in die Gegend von Groß-