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nur gering und beträgt etwa 1—2 m, dagegen schwankt die Mächtigkeit der älteren diluvialen Schichtenfolge, soweit bisher festgestellt worden ist, etwa zwischen 40 und 70 m.
Die oberflächliche Bedeckung des Sanders durch eine Grund- moräne beweist, daß seine Ausbildung nicht im Anschluß an den letzten Eisvorstoß erfolgt ist, sondern daß er bereits vor diesem vorhanden gewesen ist und das Eis bei seinem letzten Vorrücken, ohne Störungen hervorzurufen, über ihn hinweggeschritten ist. Ob die Ausbildung des Sanders bereits in einer früheren Eiszeit oder im Anschluß an einen früheren Eisvorstoß der letzten Eiszeit entstanden ist, muß unentschieden bleiben, da, wie bereits oben ausgeführt worden ist, das Alter der unter der obersten Grundmoräne liegenden Schichten nicht mit Sicherheit bestimmt werden kann. Vermutlich hat sich das den Sander bedeckende Eis von der Hauptmasse des Inlandeises abgespalten und ist so zu Toteis geworden, das dann allmählich abgeschmolzen ist. Hierauf deutet das Auftreten von Osern außerhalb unseres Kartengebietes sowie von zahlreichen Söllen hin.
Der Sander wird von zahlreichen schmäleren und breiteren Rinnen durchschnitten, die sich vielfach zu bestimmten, verschieden gerichteten Systemen zusammenfassen lassen. Manche von ihnen mögen schon vor dem letzten Eisvorstoß vorhanden gewesen sein; andere sind zweifellos subglazialer Entstehung, worauf ihre Steilwandigkeit und das Hinabziehen der jüngsten Grundmoräne bis auf ihren Grund hindeutet, und wieder andere sind erst nach dem letzten Eisvorstoß entstanden, was sich darin zeigt, daß die oberste Grundmoräne am oberen Rand des Hanges abgeschnitten wird und die älteren Sande unter ihr am Hange ausstreichen.
Als besondere Erscheinungsform in der Oberflächengestaltung unseres Gebietes ist das Auftreten von Osern östlich von Schwie- bus, südlich von Oggerschütz und nordöstlich von Witten (Blatt Schwiebus) zu nennen, die auf eine Bedeckung dieses Gebietes mit Toteismassen hindeuten. Während die Oser von Oggerschütz und Witten echte Aufschüttungsoser darstellen, ist der Os des Galgenberges bei Schwiebus als ein Aufpressungsos aufzufassen, da er aus älteren Diluvialsanden besteht, die unter der sie rings umgebenden Geschiebemergeldecke heraustreten und kuppelförmig aufgewölbt sind. Bei dem Fehlen einer ausgesprochenen Längserstreckung dieser Höhe kann es immerhin zweifelhaft erscheinen, ob es sich um einen echten Os oder um eine Aufpressung vor dem Eisrande handelt.
Schließlich seien noch die z. T. sehr ausgedehnten und mächtigen Dünenbildungen erwähnt, die in großer Zahl auf dem Blatt Züllichau auftreten.