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2056 = [Neue Nr. 3759] (1932) Schwiebus / geolog. und agronom. bearb. durch Br. Dammer ...
Entstehung
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buser Staffel; so ist der nördliche Hang außerordentlich flach geböscht, das Vorland bis zum Schwemmetal erscheint sehr breit. Die Geländekante ist nur teilweise erhalten geblieben, besonders zwischen dem Koppenschen Wald und Walmersdorf. Die Land- schaftsformen im nördlichen Teil der Endmoräne sind verhältnis­mäßig regelmäßig, bis zur Chaussee von Jehser nach Schmarse unterbrechen nur einige Rücken und breitere Kuppen die nur durch Alluvionen zerfurchte, allgemein nach Norden abfallende Tafel. Hier ist auch kein Zusammenhang zwischen Morphologie und Geologie erkennbar. Südlich der Chaussee von Jehser ändert sich mit einem Schlage das Landschaftsbild. Hohe, steile Hügel mit tiefen rinnen- und kesselförmigen Einsenkungen geben der Jehserer Forst einen kamesartigen Charakter. Hier sind Höhenunterschiede von 50 m auf kurze Entfernung keine Seltenheit. Dieser abrupte, leidenschaftliche Formentyp verrät auch wieder etwas mehr von den geologischen Verhältnissen. Die steil aufstrebenden Kegel und rückenartigen Aufwölbungen bestehen aus groben Sanden und Kiesen. Sie tauchen scheinbar inselartig aus feineren liegenden Sanden , die eine dünne Geschiebemergeldecke tragen, hervor. Da die groben Sande und Kiese mit zahllosen kleineren und größeren Geschieben durchsetzt sind, die sich stellenweise zu Blockpackungen anhäufen, so ist der südliche Teil der Jehserer Endmoräne zum großen Teil als Aufschüttungsmoräne zu deuten. Der Käseberg, Pfaffenberg, die Kelnberge und die zahlreichen anderen unbenannten Kuppen sind solche Aufschüttungen.

Nach Süden bricht die Endmoräne gegen die Sanderebene bei Ewaldstal und beim Strauch-Vorwerk und besonders gegen das Tal des Rothen-Grund-Weges ziemlich steil ab.

Die südlichste Moränenstaffel liegt in der Hauptsache auf dem südlich angrenzenden Blatt Kalzig und greift nur mit ihrem nörd­lichen Abfall in einem schmalen Streifen zwischen der Züllichauer Chaussee und Keltschen auf das Blatt Schwiebus über. Sie besteht aus mächtigen Aufschüttungen von Sanden mit starker Geschiebe- bestreuung und zeigt unruhige, kuppige Oberflächenformen. Sie ist von der Jehserer Moräne durch ein schmales, zuweilen nur wenig über 100 m breites Tal getrennt, das sich nach Osten und Westen zu plötzlich erweitert und in Sanderflächen übergeht, die von der Jehserer Staffel herabkommen. Der Anstieg ist auf der ganzen Nordfront sehr steil.

In ihrem inneren Aufbau bestehen die Moränenzüge zur Hauptsache aus aufgepreßten, in sich stark gefalteten und mit­einander verkneteten Ablagerungen des Miozäns und des durch das Auftreten fein- und feinstkörniger Bildungen charakterisierten älteren Diluviums, die von der jüngsten Grundmoräne diskordant