Teil eines Werkes 
2056 = [Neue Nr. 3759] (1932) Schwiebus / geolog. und agronom. bearb. durch Br. Dammer ...
Entstehung
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in den Untergrund und reichern ihn mit diesen Stoffen an; gröbere Bestandteile und selbst größere Steine werden durch den Frost gehoben und verschoben; Würmer, Insekten und Larven sowie größere im Boden lebende Tiere wie Maulwürfe und Mäuse durch­wühlen die Ackerkrume und die tieferen Schichten, vermengen deren Bestandteile miteinander oder, wie die Regenwürmer, mit ihrem Kot und bringen unverwittertes Material immer von neuem wieder an die Oberfläche. Schließlich verändert der Mensch durch die Bodenbearbeitung den Boden beständig und wesentlich. Ins­besondere übt auch die Art der Pflanzendecke auf den Boden einen wechselnden Einfluß aus, denn Waldböden und Ackerböden zeigen sehr verschiedene Krumen. Während die Waldkrume meist nur in ganz dünner Schicht humushaltig bis humusreich ist, zeigt sich die Ackerkrume dagegen in der Regel tiefer, wenn auch nicht so stark mit Humus durchsetzt, der aus der Zersetzung der im Boden ver­bleibenden Pflanzenteile und des Stallmists hervorgeht.

Auch die Oberfläche des Geländes hat auf die Bildung der Ackerkrume einen großen Einfluß. Während diese sich im ebenen Gelände gleichmäßig vollzieht und der Sand also hier im allgemeinen eine gleichmäßig entwickelte Ackerkrume besitzt, wird im unebenen Gelände die sich bildende Ackerkrume von dem atmosphärischen Wasser ständig abgespült und von den höher gelegenen nach den tiefer gelegenen Teilen transportiert. Die Folge davon ist, daß es auf den Höhen und an den Hängen überhaupt nicht zur Bildung einer nennenswerten Ackerkrume kommt, während in den Senken eine Anreicherung von feineren Bestandteilen und meist auch von Humusstoffen und damit die Bildung einer oft verhältnismäßig mächtigen und guten Ackerkrume stattfindet.

Von ausschlaggebender Bedeutung für den Wert des Sand­bodens ist seine Durchfeuchtung, einerseits, weil von ihr das Wachstum der Pflanzen abhängig ist, und dann, weil sie die Ver­witterung des Sandes und die Humusbildung fördert. Alle Sand­böden besitzen eine mehr oder weniger hohe Durchlässigkeit für Wasser, die von der Korngröße des Sandes und dem Verhältnis, in dem die verschiedenen Korngrößen miteinander vermischt sind, abhängig ist. Demnach besitzen grob- und mittelkörnige Sande nur ein geringes Vermögen, das in sie eindringende Wasser festzuhalten, und geben deshalb stets trockene Böden, während mit dem Feiner­werden der Sandkörner auch die Aufsaugefähigkeit für Wasser größer wird und damit der Boden länger und gleichmäßiger durch­feuchtet bleibt. Abgesehen davon ist die Durchfeuchtung des Bodens abhängig von der Lage zum Grundwasser, so daß auch gröbere Sande mit einem flachen Grundwasserstand stets genügende Bodenfeuchtigkeit besitzen. In unserem Gebiet kommen diese

Blatt Schwiebus

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