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2056 = [Neue Nr. 3759] (1932) Schwiebus / geolog. und agronom. bearb. durch Br. Dammer ...
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lich im nördlichen Teile des Tales in der Gegend von Muschten, im Talsand sehr starke Ausscheidungen von Eisenhydroxyd, die ihn in hohem Maße verdichten und sogar zur Bildung von Rasen­eisenstein führen. Diese Erscheinung beeinträchtigt sehr erheblich den Wert des Bodens, so daß er unter Umständen selbst für Wiesen­nutzung wenig geeignet ist.

Der alluviale Flußsand (s) bildet infolge der Nährstoffarmut seiner mittel- bis grobkörnigen Bestandteile, der nur ein geringer Humusgehalt gegenübersteht, wenig ergiebige Böden trotz des oberflächennahen Grundwassers.

Der Dünensand (D) bildet stets nur sehr arme Böden, da er sehr gleichkörnig entwickelt ist, sehr wenig zersetzbare Bestand­teile enthält und bei seiner hohen Lage über dem Grundwasser und seiner großen Durchlässigkeit stets sehr trocken ist.

Der Humusboden findet sich im Verbreitungsgebiet des Torfs

Während der Torfboden aus fast reiner Humussubstanz besteht, ent­hält der Moorerde- und Moormergelboden stets einen wechselnden Gehalt an mineralischen Bestandteilen, der zuweilen so zunehmen kann, daß er in stark humosen Sand übergeht. Die Humusböden sind im all­gemeinen arm an Nährstoffen, besonders an Kali und Phosphor­säure, dagegen besitzen sie infolge des Vorwaltens feinster Bestand­teile eine sehr hohe Aufnahmefähigkeit für Stickstoff. Großem Wechsel ist der Kalkgehalt unterworfen. Während manche Humus­böden fast völlig kalkfrei sind (tf, h), enthalten andere in großer Verbreitung einen sehr hohen Kalkgehalt (ktf, kh), der häufig zu Nestern von reinem, weißem Wiesenkalk (ktf(k), kh(k)) angereichert ist, die meist so dicht unter der Oberfläche liegen, daß der Kalk durch Maulwürfe zutage gebracht wird. Der hohe Kalkgehalt macht sich in der Regel durch eine weißlichgraue Färbung der Oberkrume bei ihrer völligen Austrocknung bemerkbar.

Torf, Moorerde und Moormergel verwittern sehr leicht und geben eine feine, lockere Erde, die meist sehr gleichmäßig entwickelt und leicht bearbeitbar ist. Voraussetzung für die Verwitterung ist eine genügende Entwässerung, die in den meisten Fällen künstlich bewirkt werden muß, da diese Ablagerungen überwiegend im Bereich des Grundwassers liegen. Von der Entwässerung ist auch die Ertragfähigkeit der Humusböden abhängig, da sie andernfalls völlig versumpfen und stark sauer werden. Die Durchführung der Entwässerung ist lediglich von der Schaffung einer genügenden

IV. Humusboden.

der Moorerde

und des Moormergels