Teil eines Werkes 
2124 = [Neue Nr. 3859] (1932) Kalzig / geolog. und agronom. bearb. durch B. Beschoren, Br. Dammer, H. L. Heck, J. Hesemann, K. Jhnen
Entstehung
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erweitert sich das Urstromtal stark nach Norden und besteht hier westlich der Linie RohrwiesenWelkvorwerkKleinmühlvorwerk aus einer mehrfach von Dünen gekrönten diluvialen Terrasse, die etwa bei 60 m über NN und damit rund 10 m über dem Boden des alluvialen Odertals liegt.

Nördlich des Warschau -Berliner Urstromtals erstreckt sich ein gewaltiges, stark gestauchtes Gebiet, das bei Radewitsch und Pad- ligar (Bl. Trebschen) unmittelbar an das Obratal angrenzt, im all­gemeinen wenig östlich bzw. nordöstlich der Linie Oberweinberge Züllichau (Bl. Züllichau)KalzigRissenRiegersdorf (Bl. Kalzig) Kutschlau (Bl. Schwiebus)Wilkau Neudörfel (Bl. Mühlbock) liegt und sich von da weiter nach Nordwesten durch die südliche Neu­ mark hinzieht. Mit einigen größeren und kleineren, isolierten Höhen­zügen und Kuppen greift es über die genannte Linie nach Westen hinüber. Im Osten wird es durch einen außerhalb unseres Gebietes liegenden, nordsüdlich verlaufenden Sander begrenzt, der sich über die Meßtischblätter Jordan, Brätz, Stentsch, Bomst und Trebschen erstreckt.

Auf dem Blatt Schwiebus wird das Stauchungsgebiet in seiner ganzen Breite von einem diluvialen Tal durchschnitten, das nahe dem Westrande des Blattes beginnend sich in ostnordöstlicher Richtung über Schwiebus , Gräditz und Witten nach dem Ostrande des Blattes erstreckt und über Muschten eine schmale Abzweigung nach dem Nordrande des Blattes entsendet. Beide Äste münden in den östlich angrenzenden Sander ein. In die diluviale Terrasse sind das alluviale Tal der Schwemme bzw. des Mühlenfließes mit seinen Ausbuchtungen und die beiden Rinnenseen, der Schloßsee und der Merzdorfer See eingesenkt. Der westliche Rand des Stauchungs­gebietes ist ferner von mehreren rinnenartigen Ausbuchtungen, schmalen Tälern und engen Rinnen durchfurcht, wie z. B. die beim Vorwerk Runental (Bl. Kalzig) ausmündende Senke, in der die Eisenbahnstrecke verläuft, die in der Gegend von Buckow und Rackau (Bl. Kalzig) z. T. tief in den Westhang eingeschnittenen Rinnen und das kleine Tälchen, in dem der Rothe Grund Weg (Bl. Schwiebus) verläuft. Diese Rinnen und Täler sind z. T. wohl sicher subglazialer Entstehung, worauf besonders ihre Steilwandigkeit hin­deutet, z. T., wie das Schwiebuser Tal und das Tal des Rothen Grund Wegs, stellen sie aber wohl auch Falten dar, die sich bei der Stauchung des Gebietes gebildet haben und dann von den Schmelz­wässern als Abflußwege benutzt worden sind.

Aus dem Stauchungsgebiet heben sich ausgedehnte Höhenzüge heraus, die mit einem, vielfach plötzlich einsetzenden, steileren An­stieg an die flacheren Teile angrenzen und oft beträchtliche Höhen erreichen. Während die flacheren Gebiete eine meist flachwellige