Teil eines Werkes 
2124 = [Neue Nr. 3859] (1932) Kalzig / geolog. und agronom. bearb. durch B. Beschoren, Br. Dammer, H. L. Heck, J. Hesemann, K. Jhnen
Entstehung
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II. Quartär.

a) Diluvium.

Das Diluvium umfaßt die während des Eiszeitalters zum Absatz gelangten Bildungen. Soweit bis jetzt mit Sicherheit nachgewiesen worden ist, ist Norddeutschland von drei Eiszeiten betroffen worden. Während aller dieser ist unser Gebiet mit Eis bedeckt worden, und demzufolge sind dann auch die Ablagerungen von drei Eis­zeiten hier zum Absatz gelangt. Welche von diesen erhalten ge­blieben sind, läßt sich mangels geeigneter Aufschlüsse nicht fest­stellen. Wir können lediglich als feststehend ansehen, daß die oberste Grundmoräne und die über ihr liegenden Bildungen der letzten (Weichsel-) Eiszeit angehören, während das Alter der darunter liegenden Schichten unbestimmt ist. Demnach unter­scheiden wir Bildungen unbestimmten Alters und Bildungen der letzten (Weichsel-) Eiszeit.

1. Bildungen unbestimmten Alters.

Geschiebemergel (dm).

Älterer Geschiebemergel ist nur aus einer Bohrung auf dem Dominium Buckow bekannt, in der er in 14 m Mächtigkeit angetroffen wurde (vgl. S. 18). Weiterhin ist es möglich, daß die in dem Tiefbrunnen der Gemeinde Klippendorf (vgl. S. 18) zwischen 13,5 und 61,5 m erbohrte, vom Bohrmeister alsschwarzer Ton bezeichnete Ablagerung älteren Geschiebemergel darstellt. Doch kann dies nicht mit Sicherheit entschieden werden, da hiervon keine Bohrproben zur Bestimmung Vorgelegen haben.

Sand (ds).

Der unter dem jüngsten Geschiebemergel liegende untere Sand ist einwandfrei in den Taleinschnitten des Eichmühlenfließes und des Baches von Dornau aufgeschlossen. Sonst ist er an vielen anderen Stellen durch Handbohrungen nachgewiesen. Inwieweit er an der Zusammensetzung der großen Sandgebiete der Endmoräne beteiligt ist, entzieht sich wegen mangelnder Aufschlüsse der Kenntnis, da er von den jüngeren Aufschüttungen nicht zu trennen ist. Er unter­scheidet sich petrographisch von den Sanden, die über dem Ge­schiebemergel liegen, durch das häufige Auftreten von Sanden ganz feiner Korngrößen. Die ihm eigenen staub- und mehlartigen Varietäten treten in den oberen Sanden jedenfalls nicht so häufig auf. Seine Farbe ist hellgelblich, hellgrau oder weiß. In unver­wittertem Zustande ist er stets kalkhaltig.