Teil eines Werkes 
2124 = [Neue Nr. 3859] (1932) Kalzig / geolog. und agronom. bearb. durch B. Beschoren, Br. Dammer, H. L. Heck, J. Hesemann, K. Jhnen
Entstehung
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nur sehr leichte Böden darstellen. Besonders ungünstig liegen die Verhältnisse in Gebieten mit bewegter Oberfläche, da hier eine Bodenfeuchtigkeit kaum vorhanden ist und die Ausbildung einer nennenswerten Ackerkrume durch ständige Abspülung verhindert wird. Günstiger gestalten sie sich in ebenen Gebieten, wenn der Sand außer Quarz genügend andere zersetzbare Bestandteile ent­hält, um die Bildung toniger und feinstkörniger Teilchen zu ermög­lichen. Flachgründige Sandböden mit schwer oder undurchlässigen, wasserhaltenden Schichten im flachen Untergrund können dagegen auch in kuppigen und welligen Gebieten leidlich ertragfähige Böden darstellen. In ebenen Gebieten bilden sie meist mittelgute Acker­böden. Voraussetzung ist allerdings auch hier die Möglichkeit der Bildung einer mehr oder weniger lehmigen Krume durch aus­reichende Beimengung zersetzbarer Bestandteile und eine möglichst flache Lage des wasseraufspeichernden Untergrunds. Bei besonders günstigen Verhältnissen kann es dann zur Ausbildung eines Bodens kommen, der sich nur wenig von dem eines stark verwitterten Geschiebemergelbodens unterscheidet.

schiedenartig entwickelt. Die weiten Flächen in der diluvialen Oderterrasse auf dem Blatte Züllichau enthalten nur einen sehr leichten Boden, da der Sand durchweg sehr tiefgründig mittel- bis grobkörnig entwickelt und bei dem tiefen Grundwasserstand sehr trocken ist. Die kleinen Talsandgebiete im Jehserer Wald und be i Kutschlau auf dem Blatt Schwiebus enthalten einen feinsandigen, schwach lehmigen Sandboden, der namentlich bei Kutschlau meist gut durchfeuchtet ist, so daß er günstige Bedingungen für das Pflanzenwachstum bietet. Die Talsandböden im Schwemme- und Mühlenfließtal bilden vielfach sehr gute Ackerböden, die, wie schon hervorgehoben worden ist, ihre Ausbildung der starken Bei­mengung grober, zersetzbarer und feinsandiger und toniger Be­standteile verdanken. Dazu kommt das häufige Auftreten von Geschiebemergel im flachen Untergrund, der hohe Grundwasser­stand und ein sehr hoher Humusgehalt, der oft den Talsand in seiner ganzen Mächtigkeit durchsetzt. Vielfach ist er so hoch, daß die Böden einen Übergang zu Humusböden bilden. Schließlich wird der Wert dieser Böden noch durch den fast stets vorhandenen hohen Gehalt an kohlensaurem Kalk erhöht, der sehr häufig zu Nestern von reinem, weißen Wiesenkalk (<5as(k)) angereichert ist, die oft so dicht unter der Oberfläche liegen, daß der Kalk durch Maulwürfe und beim Pflügen zutage gebracht wird. Ein Nachteil dieser Böden besteht in der Neigung zur Krustenbildung. Weiterhin finden sich infolge des hohen Eisengehaltes des Grundwassers zuweilen, nament-

Die Talsandböden

unseres Gebietes sind sehr ver-