Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 4 [Neue Nr. 3049] (1914) Gr. Ziethen : geologische Karte / geologisch u. agronomisch bearb. durch H. Schröder
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Blatt Groß-Ziethen.

in jeder oberflächlich als Lehm oder Mergel erscheinenden Kuppe ein Sandkern steckt und daß dieser im großen und ganzen alle Höhenunterschiede der Oberfläche mitmacht, wäh­rend der Geschiebemergel nur als verhüllende Decke die im allgemeinen durch die tieferen Schichten gegebene Oberflächen­gestaltung spezialisiert. Fast in jeder einigermaßen aufge­schlossenen Durchragung kann man Schichtenstörungen der Sande und Kies bis zur Steilaufrichtung beobachten, so daß man zu dem Schluß gelangt, Schichtenstörung und Durch­ragung bedingen sich gegenseitig. Der einseitige Druck der über den Sanden lagernden Grundmoräne und des einseitig lastenden Eises hat die Höhen hervorgebracht.

Bei der Bildung der Talrinne Herzsprung ist der Ge­schiebemergel durch die Wassermasse jener Rinne durchsägt, und die Sande treten hier unter ihm heraus an die Oberfläche.

Als sichere »Bildungen der jüngsten Eiszeit« sind die mit 3s und 3g bezeichneten Sande und Kiese anzu­sehen, da sie entweder infolge einer Verzahnung mit dem Geschiebemergel das gleiche Alter wie dieser haben oder in­folge einer normalen Auflagerung des Sandes auf Geschiebe­mergel etwas jünger sein müssen. Die eine Erscheinungsweise dieser Sande (auf der Karte in gelber Grundfarbe mit grünen Punkten, Kingel und Kreuzen dargestellt) ist an den äußeren Band der Endmoräne, an den »Sander « gebunden. Es findet hier ein allmählicher Übergang von der die Höhe der Moräne in der Kegel zusammensetzenden Blockpackung bis zu den Sanden von mittlerer Korngröße statt. In der massigen Block­packung stellen sich Kies und Geröllagen, ebenso Tonschmitzen ein, die eine Art Schichtung veranlassen; etwas weiter von der Endmoräne ab treten dann wohlgeschichtete Geröll-, Kies- und Sandmassen auf, die durch Verringerung der Korngröße in schwach kiesige Sande und reinen Sand übergehen. Im allgemeinen geht diese Erscheinung Hand in Hand mit einer allmählich sanften Abböschung des äußeren Endmoränenrandes bis zur schwach geneigten Ebene des Sanders. Nur wo ehe-