Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 44 [Neue Nr. 2747] (1893) Boitzenburg in d. Uckermark : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearbeitet durch F. Wahnschaffe 1887
Entstehung
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Geognostisches.

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nämlich am Nordrande des Thiergartens, östlich vom Krienkowsee und am Rande des Kuhzer Sees.

Das Obere Diluvium.

Das Obere Diluvium wird gebildet durch den Oberen Di­luvialmergel, den Oberen Diluvialsand und die wall­artigen Anhäufungen grosser Diluvialgeschiebe.

Der Obere Diluvialmergel (Geschiebemergel) nimmt den grössten Theil des Blattes ein, da er sowohl in der ganzen Süd­hälfte als auch in dem nordwestlichen Viertel ausgedehnte, zu­sammenhängende Hochflächen bedeckt. Er zieht sich ohne Unter­brechung von den höchst gelegenen Punkten bis an die Ränder der Seen und Rinnen hinab, wie man dies am Mellen- und Kre- witzer See, am Haus- und Schumellen-See, sowie am Suckow-, Trebow- und Kuhzer See überall beobachten kann. Wie schon erwähnt, zeigt die ganze Gegend von Boitzenburg innerhalb der aus Geschiebemergel bestehenden Hochflächen einen grossen Reich­thum an rundlichen Pfühlen und mehr noch an unregelmässig gestalteten Einsenkungen. In den meisten Fällen sind die letzteren hier nicht in eine gleichmässig ebene Platte eingesenkt, sodass man ihr Vorhandensein erst wahrnimmt, wenn man unmittelbar an dieselben herantritt, vielmehr ist der grösste Theil der Hoch­fläche derartig wellig und kuppig ausgebildet, dass er fast ganz den Eindruck eines wogenden Meeres macht. Der Obere Ge­schiebemergel hat, nach den vorhandenen Aufschlüssen und Boh­rungen zu urtheilen, eine durchschnittliche Mächtigkeit von 3 bis 4 Meter. Sein Liegendes bildet, wie erwähnt, überall ein meist grandig ausgebildeter, geschichteter Unterer Diluvialsand, dessen Oberfläche sehr unregelmässig gestaltet sein muss, da er zuweilen in hohen Kuppen den Geschiebelmergel durchragt. Da sich der letztere von 120 Meter Meereshöhe ohne Unterbrechung bis zu 70 Meter an die Ränder der Seen hinabzieht, so deutet dies darauf hin, dass er sich bereits vorhandenen Vertiefungen bei seiner Ablagerung angeschmiegt hat. Näheres über die Ent­stehung der sehr eigenthümlichen, als »Grundmoränenlandschaft « zu bezeichnenden Oberflächenform findet sich in meinem Aufsatz: