Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 50 [Neue Nr. 2847] (1893) Templin : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt 1887
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Agronomisches.

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Verwitterungsrinde schwankt in ihrer Mächtigkeit innerhalb der obersten etwa 15 Decimeter nicht etwa auf weite Strecken hin, sondern schon innerhalb der kleinsten, oft auf einen Meter be­schränkten Entfernung, sodass ihre untere Grenze bezw. die Nähe des fruchtbaren Untergrundes ein kurzwelliges, stetes Auf-und- Nieder bildet, dessen Grenzen durch die den rothen Buchstaben­einschreibungen der Karte beigesetzten Zahlen angegeben sind.

Seine Verbreitung innerhalb des Blattes fällt also mit der des Diluvial- oder Geschiebemergels, sowohl des Oberen wie des Un­teren, völlig zusammen, und wird durch die schräge Ockerreissung beider erkannt. Dementsprechend sind auch diese Flächen aus­schliesslich dem Ackerbau dienstbar gemacht. Sein Untergrund wird in der Mittelmark bei höchstens 1,5 Meter, hier in der Uckermark bei 1 Meter, ja vielfach schon bei 0,5 Meter Tiefe durchweg vom unverwitterten Geschiebemergel gebildet. Nur wo die breite Ockerreissung nach der Erklärung am unteren Karten­rande Reste des Oberen Diluvialmergels, also ein Dünner-werden der ursprünglichen Schicht über dem hier näher an die Ober­fläche tretenden Unteren Sande bedeutet, bildet bei höchstens 2 Meter Tiefe letzterer den tieferen Untergrund. Wo aber, wie an all den mit öds bezeichneten Stellen des Blattes, diese Reste des Oberen Diluvialmergels sich nur noch auf wenige Decimeter beschränken, handelt es sich überhaupt nicht mehr um einen Lehmboden, sondern, da die Oberkrume ein lehmiger Sand, der Untergrund aber schon ein reiner Sand ist, um als lehmigen oder schwach lehmigen Sandboden zu bezeichnende Stellen, also um wirklichen Sandboden.

Hiernach zeigt sich der lehmige Boden als hauptsächlich im nördlichen und westlichen Theile des Blattes verbreitet und lässt sich der als natürliches Meliorationsmittel noch immer allem künst­lichen Mineral-Dung vorzuziehende unverwitterte Geschiebemergel hier überall als Untergrund erwarten und aufdecken. Nur in der Gegend des Petznick-Sees lässt die erwähnte breite Ockerreissung der Karte erkennen, dass der weiter südlich sogar bis ganz an die Oberfläche tretende Untere Sand bei 2 Meter Tiefe in der Regel bereits erreicht wird.

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