Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 57 [Neue Nr. 2948] (1893) Ringenwalde : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt u. G. Lattermann 1888/89
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Agronomisches.

wird in der Mittelmark bei höchstens 1,5 Meter, hier in der Uckermark bei 1 Meter, ja vielfach schon bei 0,5 Meter Tiefe durchweg vom unverwitterten Geschiebemergel gebildet. Nur wo die breite Ockerreissung nach der Erklärung am unteren Karten­rande Reste des Oberen Diluvialmergels, also ein Dünner-werden der ursprünglichen Schicht über dem hier näher an die Ober­fläche tretenden Unteren Sande bedeutet, bildet bei höchstens 2 Meter Tiefe letzterer den tieferen Untergrund.

Es gehört hiernach der grösste Theil des hinter der End­moräne gelegenen Landes und somit des Blattes überhaupt diesem lehmigen, durch seine Mittelstellung zwischen leichtem und fetten Boden für den Ackerbau im Ganzen als am zuverlässigsten er­kannten Boden an und lässt sich auch der als natürlichstes Melio­rationsmittel noch immer jedem künstlichen Mineraldung vorzu­ziehende unverwitterte Geschiebemergel hier überall, soweit die enge Ockerreissung des Blattes reicht, als tieferer Untergrund er­warten und nutzbar machen.

Der Sand- und Grandboden.

Der Sandboden und ebenso der Grandboden gehört innerhalb des Blattes fast ausschliesslich dem Diluvium und innerhalb des­selben wiederum in erster Reihe dem Ober-Diluvium an. Wie im vorhergehenden Theile unter Oberdiluvialem Sande und Thalsande sowie zugehörigen Granden näher angegeben und auch durch die betreffenden Farben in der Karte sofort ersichtlich ist, finden sich diese Sande und mit ihnen

der diluviale Sand- und Grand-Boden sowohl vor als hinter der Endmoräne. Ueberall ist er in der Hauptsache zur Waldwirtschaft benutzt und je nach höherer oder tieferer Lage und mit letzterer verbundenen grösseren Grundfeuchtigkeit mit weniger oder mehr gutem Erfolge. Im grossen Ganzen aber kann man ihn, den diluvialen Sandboden überhaupt, ober- wie unter­diluvialen, der sich durch seinen fruchtbaren Feldspathgehalt anderen Sandböden gegenüber vortheilhaft auszeichnet, geradezu als einen guten Waldboden bezeichnen. Selbst bei höherer und somit trockner Lage, wie sie namentlich beim Unteren Diluvial-