Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 3 [Neue Nr. 3048] (1891) Joachimsthal : geologische Karte / geognostisch und agronomisch aufgen. durch G. Berendt ...
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Geognostisches.

einer durchschnittlichen Breite von höchstens ls '1 /8 Meile ebenso a ausgeprägtes Muster eines tiefen Auswaschungssees gelten.

Dieser Bedeutung der Seen in ihrem Verhältniss zur Endmoräne entsprechend liegt der Spiegel des Grimnitz-Sees denn auch noch gegenwärtig in einer Meereshöhe von 65 Meter, während die Messungen des Generalstabes für den Werbellin eine solche von 43 Meter, mithin, auf eine Entfernung von kaum mehr als s 1/8 Meile, diesseit und jenseits der Endmoräne einen Höhenunterschied des Wasser­spiegels von 22 Meter oder fast 70 Fuss ergeben.

Da dieser Höhenunterschied sich nun aber nicht gleichmässig auf das gesammte Gebiet vor und hinter der Endmoräne erstreckt, die Hochfläche vor derselben vielmehr als Beispiel der unter und vor der Endmoräne durch den ungeheuren Eisdruck emporgepressten Staumoränen sogar an zwei Stellen noch höher sich erhebt als die Endmoräne selbst, so werden die Terrainunterschiede in der Mitte und dem südlichen Theile des Blattes dadurch sogar noch grösser. Parallel der Endmoräne, welche in einer Meereshöhe von 75 bis 90 Meter wallartig dies Blatt durchquert, erhebt sich das Land vor derselben innerhalb des westlich des Werbellin-Sees gelegenen Joachimsthaler Belaufes an den Mörder-Bergen zu 113 Meter, ja im Belauf Hüttendorf der Grimnitzer Forst östlich des Werbellin - Sees sogar zu 128 Meter und ebenso im Belauf Altenhof in den Kienbergen zu 100, im Hausberge sogar zu 118 Meter, was also hier einem grössten Höhenunterschiede zum Werbellin-See von, bei Meereshöhen, 85 Meter gleichkommt. Dagegen bewegt sich ein solcher hinter der Endmoräne, bei Meereshöhen zwischen 80 und 65 Meter, nur in Grenzen von 15 Meter.

Wirft man nun einen Blick auf die diese Höhenunterschiede vor der Endmoräne in erster Reihe verursachenden Schmelzwasser­rinnen und ihre schon oben im Allgemeinen besprochene Speisung, so sehen wir im Blatte Joachimsthal sämmtliche drei Arten des Abflusses vom ehemaligen Eisrande vertreten. Am oberen Ende sowohl des Werbellin - wie des Bugsin-Sees müssen einstmals die Wasser in mächtigem Wasserfalle von der Höhe des hier etwas eingesattelten Endmoränenkammes herabgestürzt sein und die tiefe