I. Geognostisches.
Oro-hydrographischer Ueberblick.
Blatt Liebenwalde ist zwischen 31° 0' und 31° 10' östlicher Länge und 52° 48' und 52° 54' nördlicher Breite gelegen. Es umfasst einen Abschnitt einer weiten Thalebene, deren schwach ansteigende Uferränder zum grösseren Theil im Süden und Norden noch in das Gebiet der Karte eintreten, wenn auch dieselben im Süd- und Nordwesten erst auf den benachbarten Blättern zu bemerken sind. Der grössere, sich von Osten nach Westen erstreckende Theil dieses Thales gehört dem über Eberswalde von Thorn aus ehedem verlaufenden alten Weichselthale an, welches von G. Beren dt1 ) als Thorn-Eberswalder Hauptthal bezeichnet worden ist, und die sämmtlichen in der Einleitung soeben besprochenen Schmelzwasser des s. Z. längs der Endmoräne gelegenen Eisrandes dazumal in sich aufnehmen musste. Der im Westen liegende andere Theil gehört zum Theil schon der Havelniederung an, welche die unter 1 — 7 in der Einleitung aufgezählten mächtigen Schmelzwasser, verstärkt durch die aus dem Mecklenburgischen Theile der Endmoräne kommenden Wasser, als ehemalige Havel von Norden her diesem Hauptthale zuführte.
Auch das der Hochfläche angehörige Land zeigt auf grössere Entfernungen vom Thalrande hin deutliche, am Schlusse der Diluvialzeit bewirkte Spuren der Bespülung durch einst in höherem Niveau geflossene grössere Wassermengen. Alle diese Wirkungen sind auf Schmelzwasser der ehemaligen Eisbedeckung zurückzuführen, welche zunächst die ganze vor der Endmoräne liegende Hochfläche, wie
*) Die Umgegend Berlins. I. Der Nordwesten und G. Berendt und W. Dames, Geognost. Beschreibung der Gegend von Berlin.
. Blatt Liebeuwalde. 1