4
Geognostisches.
Der Untere Diluvialmergel (Geschiebemergel) tritt hier nicht nur bandartig am Rande der Hochfläche des Oefteren zu Tage, sondern ist auch auf grösseren Flächen durch Abwaschung der ihn sonst überlagernden vielfach nur sandigen Schichten blossgelegt. Künstliche Aufschlüsse desselben sind hier spärlich vorhanden, dagegen zeigen ihn die steil abgebrochenen südlichen Uferwände des Kuhpanz-Sees auf einer nahe einem Kilometer langen Strecke in mehreren frischen Abstürzen. Nördlich vom Wutz-See scheint er den tieferen Untergrund der Wiesen zu bilden. Von einer nur wenig mächtigen Decke Unteren Sandes, auf welchem vereinzelte Geschiebe durch die Schmelzwasser geführt wurden, wird er in grösserer Fläche im Nordwesten von Liebenwalde bedeckt.
Er ist, wie der Obere Diluvialmergel ein Gemenge von gröberem, nordischen Gesteinsmaterial mit Sand, Thon und Kalk, wie aus den beigegebenen Analysen hervorgeht, und weicht in keiner anderen Weise, als in der Lagerung hier von dem Oberen Mergel ab. An grösseren Geschieben ist er wie dieser ebenfalls arm, besonders an Kalksteinen.
Der Untere Diluvialsand ist ein Quarzsand, welcher bis zu 16 pCt. Feldspath (daher auch „Spathsand“ genannt) und Körner von nordischem Gneiss, Granit, Hornblende und dergl. enthält. Der Gehalt an Quarz ist abhängig von seiner Körnung und steigt mit dem Feinerwerden derselben. Aehnlich bezw. umgekehrt verhält sich der Gehalt an kohlensaurem Kalk, welcher in grösserer Tiefe dem Unteren Diluvialsand stets eigen ist und bei mittlerem Korne 1 bis 2 pCt. beträgt, jedoch procentisch beim Gröberwerden des Kornes zunimmt. In frischen Aufschlüssen bemerkt man eine deutliche, oft discordante Schichtung, welche auch zu der gröberen und feineren Körnung in Beziehung steht.
Verbreitung findet der Untere Sand auf ziemlich grossen Flächen des Diluvium nördlich Liebenwalde , sowie längs beider
*) Dieser Sand der märkischen Diluvialmergelablagerungen unterscheidet sich in keiner Weise von den reinen Diluvial- und auch Alluvialsanden, welch’ letztere durch Umlagerung aus ersteren entstanden sind. Petrographisch kommt dasselbe Material in ihm vor. Das Auftreten von Kalksteinchen hat er mit dem Diluvialsande (aus grösserer Tiefe) gemein.