Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 8 [Neue Nr. 3147] (1891) Ruhlsdorf : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt 1884
Entstehung
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Geognostisches.

westlich vom Forsthaus Pechteich und ein ähnliches Vorkommen gegenüber dem Grabow-See, wo unter dem Geschiebemergel der Mergelsand erbohrt wurde.

Ausserdem bildet der Untere Mergelsand in grösserer Fläche eine Durchragung im Forst-Belauf Uederheide am Ostrande des Blattes.

Das Obere Diluvium.

Das Obere Diluvium ist im Kartenblatte durch die neapelgelbe und die grüne Grundfarbe scharf getrennt in Höhen- und Tbal- Diluvium. Ersteres, bestehend aus Oberem Geschiebemergel und Oberem Sande und Grande, beschränkt sich naturgemäss nur auf die von der Hochfläche eingenommene Nordhälfte des Blattes, während letzteres als Thalsande und jüngster Mergelsand, ausser in der von der grossen breiten Fläche des Hauptthaies eingenommenen Süd­hälfte auch in sämmtlichen Rinnen und Becken der Hochfläche auftritt.

Der Obere Diluvialmergel ist wie gewöhnlich als Ge­schiebemergel ausgebildet, als jene eigenthümliche mit mehr oder weniger abgeschliffenen zuweilen sogar geschrammten Gesteins­stücken (Feldsteinen) durchknetete Schicht, wie man sie ähnlich bisher nur als Erzeugniss der Gletscherthätigkeit, als Gemenge des gebildeten Gesteinsschuttes und Schlammes unter dem Eise kennt und daher auch schon seit längerer Zeit als sogenannte Grund­moräne des über Norddeutschland hingeschobenen skandinavischen Eises angesprochen hat.

Da das Blatt in seiner ganzen Ausdehnung vor der Endmoräne liegt, so zeigt sich die ursprünglich jedenfalls auch hier zusammen­hängend zu denkende Decke des Oberen Geschiebemergels durch die Schmelzwasser nicht nur vielfach durchfurcht, sondern nament­lich von den Höhen fast gänzlich heruntergewaschen und hat so gerade die Bestandtheile der jüngeren Sande und Thonmergel des Diluviums geliefert.

Die durch jene Abspülung und die spätere beständige Ein­wirkung der Atmosphärilien entstandene Verwitterungsrinde des