Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 8 [Neue Nr. 3147] (1891) Ruhlsdorf : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt 1884
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Agronomisches.

hier häufig nicht mehr einfachen Grand, sondern lehmig-sandigen Grand (L S G) bis sogar lehmigen Grand (L G) angeben.

Der Unterdiluviale Sand- und Grandboden, auch wo er eben als solcher d. h. frei von jeder auch dünnen Decke Oberen Sandes oder deren Steinbestreunng auftritt und somit als reiner ds durch die graue Grundfarbe mit reiner grauer Punktirung in der Karte leicht ersichtlich ist, unterscheidet sich im Wesentlichen nicht von dem besprochenen 0berdiluvialen Sandboden. Von seiner Be­wirtschaftung gilt daher im grossen Ganzen dasselbe wie dort. Ja die in der Kegel grosse Gleichkörnigkeit und geringere Grob­körnigkeit desselben lässt ihn sogar, unter den Pflug genommen, noch leichter flüchtig werden, wodurch eine Ackerkrumbildung ver­hindert und Sandüberwehungen verursacht werden.

Im grossen Ganzen kann man also den diluvialen Sandboden, ober- wie unterdiluvialen, der sich durch seinen fruchtbaren Feldspathgehalt anderen Sandböden gegenüber vorteilhaft aus­zeichnet, geradezu als einen guten Waldboden bezeichnen. Selbst bei höherer und somit trockner Lage, wie sie namentlich beim Untern Diluvialsande häufig und so auch im vorliegenden Blatte vorkommt, wo es oft unendlich schwer wird, eine junge Schonung überhaupt auf ihm in die Höhe zu bringen, gedeiht der Wald, sowohl Nadel- als selbst Laubwald, sobald er erst ein bestimmtes Alter erreicht und den Boden erst völlig eingeschattet hat, ganz auffallend. Es würde sich daher wohl der Mühe lohnen, der Frage näher zu treten, ob nicht mit dem gegenwärtigen System eines radikalen Abtriebes der einzelnen Schläge zu brechen und, ent­sprechend dem Grundprinzip der Natur, die junge Schonung im Schutze und Schatten alter Bäume in die Höhe zu bringen sei. Fruchtbar genug ist der diluviale Sand, das beweist am besten der weltberühmte Sachsenwald des Fürsten Bismarck, dessen herrliche Buchen und Fichten nachweislich auf 3 und 4 Meter Tiefe keinen andern Nährboden besitzen als diluvialen Sand, das beweist auch der weltbekannte Babelsberg, in dessen wüst liegendem diluvialen Sande Kaiser Wilhem l. einst als junger Prinz seine ersten Schanzen aufwerfen liess, während derselbe Sand, nachdem durch künstliche