Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 9 [Neue Nr. 3148] (1891) Eberswalde : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt 1883-85
Entstehung
Seite
10
Einzelbild herunterladen

10

Geognostisches.

und daher auch schon seit längerer Zeit als sogenannte Grund­moräne des über Norddeutschland hingeschobenen skandinavischen Eises angesprochen hat.

Da das Blatt in seiner ganzen Ausdehnung vor der Endmoräne liegt, so zeigt sich die ursprünglich jedenfalls auch hier zusammen­hängend zu denkende Decke des Oberen Geschiebemergels durch die Schmelzwasser nicht nur vielfach durchfurcht, sondern nament­lich von den Höhen fast gänzlich heruntergewaschen und hat so gerade die Bestandteile der jüngeren Sande und Thonmergel des Diluvium geliefert.

Die durch jene Abspülung und die spätere beständige Ein­wirkung der Atmosphärilien entstandene Verwitterungsrinde des Geschiebemergels ist s. Zeit in den im Vorwort augezogenenAll­gemeinen Erläuterungen S. 71, 72 näher besprochen und kommt auch der hier folgende agronomische Theil auf dieselbe zurück.

Wo diese grossartige Abspülung der vor der Endmoräne ge­legenen Höhen aber nicht ausreichte die Schicht des Oberen Ge­schiebemergels gänzlich fortzuwaschen, da verringerte sie seine Mächtigkeit doch namhaft, so dass wir hier im Bereiche des Blattes nicht nur im Anschluss an liegen gebliebene Platten mächtigeren Geschiebemergels die mit der weiteren Reissung des 01ds bezeich- neten, 2 Meter an Stärke erreichenden Lehmdecken, sondern viel­fach auch nur den lehmigen Sand des 8ds über dem Unteren Sande ausgebreitet sehen.

Naturgemäss fehlt der Obere Mergel in dem alten, gerade zur Zeit der zweiten Vereisung zu seiner ganzen Breite ausgewaschenen Hauptthale gänzlich und tritt auch in dem der Hochfläche ange­hörenden Theile der südlichen Blatthälfte nur sehr wenig in die Erscheinung, weil er durch die aus dem Thale hinaufgewehten mächtigen Dünenbildungen der Tramper Forst fast gänzlich be­deckt wird.

Der Obere Sand und Grand (Geschiebesand und -Grand) erscheint im Rahmen des Blattes nur als dünne Decke entweder in regelmässiger Folge auf dem Oberen Mergel oder auch unmittelbar auf dem darunter folgenden Unteren Sande, ja erscheint