Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 38 [Neue Nr. 3653] (1903) Frankfurt a. d. Oder / geogn. bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
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12 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Dieses Tal besitzt mit dem Talboden jenes alten Tales an seiner Mündung ein vollkommen gleiches Niveau. Bedeutend jünger sind die Täler, welche nördlich und südlich von Tzschetzschnow, nördlich von Frankfurt in der Lebuser Vorstadt und bei Kliestow in das Plateau eingeschnitten sind. Sie erreichen das Oderthal in seinem heutigen Niveau und sind ein Ergebnis der einschneidenden Wirkung der noch heute in diesen Tälchen fließenden Bäche. Außer diesen genannten Tälern sind in den westlichen Talrand noch eine Reihe von kurzen Wasser­rissen mit schluchtenartigem Charakter in derselben Weise ein- geschnitten, wie in den Rand des Sternberger Plateaus.

Der Oberflächencharakter der Hochflächen ist ein außer­ordentlich mannigfaltiger. Bald zeigen sie weite ebene Gebiete, dann wieder gestaltet sich das Gelände flach wellig, an anderen Stellen tritt uns ein Gewirr von Kuppen und Hügeln entgegen, die teils der Aufschüttung, teils glazialer Erosion ihre Form verdanken. Alle diese verschiedenen Oberflächenformen hängen auf das innigste mit dem geologischen Bau und der Entstehung der einzelnen Schichten zusammen. Die großen Züge des geologischen Baues aber ergeben sich ohne weiteres aus der angeführten orographischen Gliederung, so daß die Hochflächen aus den Schichten der älteren und jüngeren Diluvial- und der Tertiär-Bildungen aufgebaut sind, während im Odertale uns ganz ausschließlich Ablagerungen der jüngsten oder Alluvialzeit begegnen.

Das Tertiär.

Schichten des Tertiärs treten zu beiden Seiten des Oder­tales an die Oberfläche. Auf der östlichen Seite finden sie sich am Fuße des Talgehänges nördlich von Trettin in unbedeutenden schmalen Bändern unter der Grundmoräne der Haupteiszeit. In etwas größerer Oberflächenverbreitung begegnen wir ihnen inner­halb der Lebuser Hochfläche und zwar einmal beiderseits des von Kliestow zur Oder hinabführenden Tales, und sodann in dem von Nuhnen über die Birnbaumsmühle und Simeonsmühle verlaufenden Tale abwärts bis etwas unterhalb der Mendeschen