16 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
solchen überlagert. Bei der Lebuser Vorstadt aber werden diese Lagerungsverhältnisse scharf unterbrochen auf einer von 0. nach W. verlaufenden Linie. An dieser Linie schneiden sowohl die zu Tage gehenden Schichten des Tertiärs als auch die Mergel- sande und Tone und der normal entwickelte Geschiebemergel vollständig ab, und es begegnet uns hier in einem von Frankfurt bis zum östlichen Kartenrande reichenden 1 1/2 Kilometer breiten Streifen ein neues, sehr auffälliges Gebilde, nämlich eine außerordentlich fette, fast ganz und gar aus Ton bestehende, sehr steinarme Grundmoräne, die in großer Mächtigkeit die bezeichnete Fläche erfüllt. Die Lagerungsverhältnisse lassen keine andere Deutung zu, als daß wir es hier, wie schon bei Besprechung des Tertiärs erwähnt wurde, mit einer sogenannten Verwerfung zu thun haben, das heißt, daß an einer von O. nach W. verlaufenden Bruchlinie der südlich gelegene Teil gesunken oder der nördliche gehoben ist. Ebenso ist am Südrande dieses Streifens, der von der Gubener Vorstadt über Berlinchen verläuft, der südliche Teil gegenüber dem nördlichen aufwärts verschoben und der ganze Streifen gehört infolge dessen zu den grabenartigen Bildungen. Südlich von diesem Streifen haben wir wieder dieselben Verhältnisse wie im N., nur daß der normale ältere Ge- schiebemergel je weiter nach S. desto mehr an Mächtigkeit zunimmt, sich höher und höher heraushebt und schließlich von dem jüngsten Geschiebemergel vielfach, wie z. B. bei Tzschetzschnow, nur noch schwierig abzutrennen ist, weil hier beide stellenweise auf einander lagern.
Ganz anders ist der Aufbau der Sternberger Hochfläche. Unter einer mächtigen Decke von jungdiluvialen Grundmoränen und Sanden findet, sich im südlichen Teile eine ausgedehnte tonige Ablagerung, die teils aus Feinsand, teils aus Mergelsand, teils aus fettem Tone zusammengesetzt ist und sich mit einigen Unterbrechungen über das ganze Blatt bis zum Südrande hin verfolgen läßt. Dicht bei Schwetig am Oderufer tritt auch der ältere Geschiebemergel unter diesen geschichteten, im N. schon mit gröberen Sandmassen verbundenen "Zwischenschichten" wieder hervor und als schmales Band unter dem Talsande zu Tage.