Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 38 [Neue Nr. 3653] (1903) Frankfurt a. d. Oder / geogn. bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 19

sich in diesen Gebilden um eine sogenannte Lokalmoräne handelt, um die Aufarbeitung vorher existierender, mächtiger geschichteter Tone durch die heranrückenden Massen wahrscheinlich des ältesten Inlandeises. Die Mächtigkeit dieser tonigen Grund­moräne beträgt 20 bis 25 Meter; sie wird stellenweise unterlagert von Diluvialsanden, die aber nur auf einer kurzen Strecke am Odertalrande zu Tage anstehen, an anderen Stellen von fetten Tonen, die in zwei Ziegeleigruben bei Nuhnen aufgeschlossen sind. Nach oben hin ist diese durch ihre ganze Masse hindurch kalkhaltige Moräne ausgelaugt und in einen kalkfreien Ton verwandelt. Außerdem ist im ganzen Verbreitungsgebiete dieses Tones die Oberfläche desselben humifiziert und in Schwarzerde umgewandelt worden. Nähere Angaben darüber finden sich im bodenkundlichen Teile.

Der Diluvial-Tonmergel begegnet uns unterhalb der jüngsten Grundmoräne in drei verschiedenen Horizonten des Diluviums, nämlich einmal unter der tonigen Lokalmoräne (dh), sodann unter dem gewöhnlichen Geschiebemergel der Haupteis­zeit (tfh) und drittens zwischen letzterem und dem jüngeren Geschiebemergel (dh). Die Tone unter der fetten Lokalmoräne sind es, die das Material zur Entstehung derselben geliefert haben. Sie wurden nur an zwei Stellen im Liegenden der tonigen Moräne, in der Wernerschen und der ihr benachbarten Ziegelei in den Nuhnen, beobachtet, und zwar in Gestalt von feingeschichteten Tonen von so außerordentlich feinkörniger Beschaffenheit, daß dieselben gradezu den Eindruck von Ton­schiefer hervorrufen. Nach den Angaben einer älteren Bohrung sollen diese Tone eine Mächtigkeit von 20 bis 25 Meter besitzen. Ebenso geringe Oberflächenverbreitung besitzt der zweite Ton- Horizont (Jh) unter dem gewöhnlichen Geschiebemergel. Er wurde in einem schmalen Bande am Talrande nordwestlich von Klie­ stow , östlich von dem ehemaligen Chausseehause beobachtet. Dagegen ist der jüngste Ton-Horizont, derjenige der glazialen Zwischenschichten (dh) über dem älteren Geschiebemergel im Sternberger Lande weit verbreitet, und zwar vom Kuhgrunde bei Kunersdorf bis zum Kleistturm und dann wieder von der Stadt Berlin bis nach Schwetig. Er tritt hier als ein schmales,