Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 38 [Neue Nr. 3653] (1903) Frankfurt a. d. Oder / geogn. bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
Seite
31
Einzelbild herunterladen

Die geologischen Verhältnisse des Blattes. 31

geschichteter Süßwasserkalk (d ik), in welchem gleichfalls eine Menge von organischen Resten, wenn auch nicht so häufig wie im Sande sich finden. Es wurden darin von Herrn Prof. Dr. Roedel und vom Verfasser zunächst ebenfalls wieder massenhafte Cypris- schälchen gefunden, ferner sehr vereinzelt Schalen von a Valvat piscinalin s, Schuppen und Knochen von Fischen, unter dene sich Barsch und vielleicht Karpfen feststellen ließen, und Reste von Pflanzen, von denen mit Sicherheit nur Samen der Hain­buche erkennbar waren. Im oberen Teile dieses Kalklagers ist eine 34 Dezimeter mächtige Bank sehr unreinen, tonigen Torfes (dit) eingelagert, in welchem keine bestimmbaren Pflanzen­reste aufgefunden wurden; über diesem Torf lagert als jüngstes Glied dieser Schichtenfolge ein kalkfreier Ton (dift). Es ist unzweifel­haft, daß diese sämtlichen fossilienführenden Schichten in einem Becken zum Absatze gelangten zu einer Zeit, als in unserem Gebiete ganz ähnliche klimatische Verhältnisse herrschten, wie heute, als also das lnlandeis vollständig verschwunden war. Ob aber diese Schichtenfolge der älteren oder der jüngeren Inter- glazialzeit angehört, lässt sich, da sie nach oben hin nicht mit glazialen Ablagerungen in Verbindung' steht, nicht entscheiden.

Der Aufschluß des Interglazials in der Mendeschen Ziegelei ist auoh deshalb von Interesse, weil durch denselben eine in unserem Bilde nicht sichtbare Verwerfung (Fig. 2) hindurchgeht. Diese