Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 15 [Neue Nr. 3254] (1908) Neudamm : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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Oberfiächengestaltung und geologische Verhältnisse des Blattes

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Gemengteile einzelne Mineralkömer gegenüber den aus mehreren Mineralien zusammengesetzten Gesteinsstückchen und Geröllen. Je geringer die Korngröße, desto bedeutender ist der Quarzgehalt; mit steigender Korngröße gewinnen die Feldspäte, andere Sili­kate und Kalke an Bedeutung.

Alle Korngrößen vom feinsten Sandkorn bis zum kopfgroßen Gerölle sind auf dem Blatte vertreten und zwar meist nicht in räumlich von einander getrennten Gebieten; vielmehr wechsel­lagern Sande von feinem Korn, kiesige Sande, sandige Kiese, Kiese und Geröllschichten in vielfacher Wiederholung mit ein­ander. Das Ganze besitzt stets eine ausgezeichnete Schichtung; häufig ist diese aber keine durch die ganze Masse gleichmäßige,, sondern wechselt, abgesehen von den Verschiedenheiten der Korn­größe, innerhalb kleiner, meist linsenförmig gestalteter Einzel­heiten, worauf die sogenannte Kreuzschichtung (Drift-Struktur) beruht. Diese Erscheinung, zu deren Beobachtung sich fast jede Sand- und Grandgrube eignet, ist zu erklären durch den be­ständigen Wechsel, dem W a ssermenge und Stromgeschwindigkeit der Gletscherschmelzwasser unterworfen waren und der so zu häufigem Wechsel in der Richtung und Schichtung führen mußte.

Die Mächtigkeit der Sande und Kiese ist erheblich, aber auch sehr wechselnd. Für das Gebiet des Sandr sind jeden­falls ganz bedeutende Mächtigkeiten anzunehmen. Ander­seits aber kann es auch zu einer vollständigen Verdrückung dieser Schicht und damit zu einer unmittelbaren Überlagerung von zwei Geschiebemergeln kommen, die sonst durch mächtige geschichtete Bildungen von einander getrennt sind.

Technisch von Wert für die ganze Gegend ist das Auftreten von Tonmergel und Mergelsanden auf Blatt Neudamm , zu Tage ist er häufig rot und namentlich gelb gefärbt.; bei größerer Mächtigkeit besitzen jedoch nur die obersten Lagen diese Färbung, während sie nach dem Liegenden zu die graue Farbe aller unverwitterten tonigen Diluvialgebilde erhalten. Entsprechend seiner Entstehung als feinster Abhub der durch die Gletscher­wasser bearbeiteten Grundmoräne bildet der reine Tonmergel häufig eine in sich gleichmäßige, fast schichtungslose Masse.