Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 15 [Neue Nr. 3254] (1908) Neudamm : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit

Der Ton- und tonige Boden hat auf Blatt Neudamm nur geringe Bedeutung. Er entsteht aus den diluvialen Mergelsanden (£ms und <?« m s) durch Aus­laugung des Kalkgehaltes und oberflächliche Vermischung der Ton- und Feinsandstreifen zu einem lehmigen Boden, dessen

Profil

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ist.

Diese Ablagerungen, die an der Oberfläche wenig verbreitet sind, aber in geringer Tiefe bei Berneuchen und Neudamm vermittelst Gräben vielfach aufgeschlossen sind, werden durch Ziegelei und Kunsttöpferei mehrfach ausgebeutet.

Der Mergel-, Lehm- und lehmige Boden finden sich nebeneinander im westlichen Teile des Blattes inner­halb der an der Farbe oder Reißung des Geschiebemergels ihrer Verbreitung nach erkennbaren Flächen mit dem Bohrprofile:

LS 0 2 SL 5-10 SM

Das Nebeneinandervorkommen und die vielfache Ver­knüpfung dieser drei landwirtschaftlich sehr verschiedenen Boden­arten und auch die Unmöglichkeit, sie auf einer geologisch­agronomischen Karte im Maßstabe von 1: 25 000 gegeneinander abzugrenzen, sind die Folge erstens ihrer Entstehung durch Verwitterung aus einem geologisch einheitlichen Gebilde, dem Geschiebemergel, und zweitens eine Folge der vielfach außer­ordentlichen Zerrissenheit der Oberfläche, die vermittelst der Tagewasser eine sehr mannigfaltige Verteilung der Verwitterungs­bildungen bedingt.

Der Verwitterungsvorgang, durch den der Geschiebemergel seine heutige Ackerkrume erhält, ist dreifach und durch drei übereinanderliegende, chemisch und zum Teil auch physikalisch verschiedene Gebiete gekennzeichnet.

Der erste und am schnellsten vor sich gehende Verwitterungs­vorgang ist die Oxydation. Aus einem Teil der Eisenoxydul­salze, die dem Mergel die dunkelgraue Farbe geben, entsteht Eisenhydroxyd, und es wird dadurch eine gelblich- bis rotbraune